Die Chauffeure sind aus der Schweiz, die Bosse sind aus Deutschland. «Blacklane», ein Berliner Unternehmen, betreibt eine Buchungsplattform ohne eigene Fahrzeuge und kassiert von den Partner-Chauffeuren für jede Fahrt eine Provision.
«Kampfansage» aus Deutschland
Im Vergleich mit Schweizer Preisen sind die langen Fahrten in den Luxuslimousinen eine Kampfansage an die Zürcher Taxis: Für eine Fahrt von 12 Kilometern, zum Beispiel vom Bahnhof Stadelhofen zum Flughafen Zürich, bezahlt man bei «Blacklane» bei einer längerfristigen Reservation rund 62 Franken, kurzfristige Buchungen kosten 76 Franken. Dieselbe Strecke mit einem gewöhnlichen, einheimischen Zürcher Taxi kostet gleich viel, nämlich 63 Franken. Bei einem Stau kostet es auch schnell mehr.
Keine Freude bei den einheimischen Taxifahrern
Bei den Zürcher Stadttaxis schafft sich das deutsche Unternehmen damit keine Freunde. Taxifahren sei schon heute häufig ein Verlustgeschäft, weil es zu viele Taxis gebe, sagt zum Beispiel Dolores Zanini, die seit 11 Jahren als Taxifahrerin arbeitet. Die neue Konkurrenz aus Deutschland wird deshalb von den Einheimischen scharf beobachtet.
Gut möglich, dass sich die einheimischen Taxifahrer an die neue Konkurrenz gewöhnen müssen; im Gegensatz zu vielen anderen Taxifahrern verfügt «Blacklane» über einen soliden, finanziellen Hintergrund. «Blacklane» selbst ist optimistisch und rechnet im Raum Zürich innerhalb eines Jahres mit schwarzen Zahlen.