Seit Jahren schon steht das alte Hotel «Tanne» mitten in der Schaffhauser Altstadt leer. Nun soll nach einer Sanierung und einem Umbau neues Leben einkehren. Die Weinstube, die zu den schönsten und urtümlichsten der Schweiz gehört, soll dabei aber originalgetreu erhalten bleiben. Der Schaffhauser Stadtrat hat eine entsprechende Vorlage an das Parlament präsentiert. Ergänzt werden soll die Weinstube durch eine kleine Gartenbeiz mit bescheidenem Essensangebot im Hinterhof der «Tanne».
In den obersten Stockwerken sollen aus den kleinen Hotelzimmern insgesamt neun Studios entstehen, die zum Beispiel für ein «Bed and Breakfast» genutzt werden könnten. Denkbar ist aber auch, die Studios als sogenannte Service-Apartements an Geschäftsleute zu vermieten, die vorübergehend einige Wochen oder Monate in Schaffhausen arbeiten. In der ersten Etage über der Weinstube soll eine Lounge eingerichtet oder das alte Sitzungszimmer für Vereine und andere Organisationen reaktiviert werden.
Kredit muss durchs Parlament
Für den Umbau hat die Schaffhauser Stadtregierung einen Investitionskredit über 3,6 Millionen Franken beantragt. Die Bauarbeiten und die Suche nach einem Pächter könnten nach der Zustimmung des Parlaments beginnen. Die Wiedereröffnung ist auf 2018 geplant.
Die Zukunft der «Tanne» war lange unklar
Die ehemalige Wirtin und Besitzerin, stadtbekannt als Fräulein Zimmermann, schenkte ihr Hotel im Jahre 2011 der Stadt. Sie machte dabei die Auflage, dass die Weinstube integral erhalten bleiben soll. Seit ihrem Tod ist die «Tanne» geschlossen. Der Stadtrat hofft, dass das alte Hotel nach der Renovation wieder zu einem Begegnungsort in der Altstadt wird.