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Das Interview mit Salafisten-Kenner Kurt Pelda (21.6.15)
Aus Regi ZH SH vom 21.06.2015.
abspielen. Laufzeit 18 Minuten 41 Sekunden.

Zürich Schaffhausen «Die Behörden unterschätzen das Problem»

Als Kriegsreporter hat der Zürcher Kurt Pelda über Facebook Kontakt geknüpft mit einem der vier jungen Leute, die aus Winterthur nach Syrien in den Dschihad gereist sind. Nach seinen Recherchen ist er überzeugt: «Die Vier sind nur die Spitze des Eisbergs.»

Drei junge Männer und eine junge Frau aus Winterthur sind schon in den Nahen Osten gereist, um für das Terrornetzwerk Islamischer Staat zu kämpfen.

Kurt Pelda

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Der Schweizer Kurt Pelda arbeitet seit 30 Jahren als Kriegsreporter. Er berichtet unter anderem für SRF, «Spiegel» und «Die Weltwoche» von den Brennpunkten dieser Welt – darunter Afghanistan, Darfur, Libyen und Syrien.

Nach seinen Recherchen kommt Kurt Pelda zum Schluss: Es könnten sich in nächster Zeit noch eine oder zwei weitere Personen aus Winterthur in Richtung IS aufmachen. Und: Es gebe auch schon einen bis zwei Rückkehrer in der Region Zürich, erklärt Kurt Pelda als Wochengast im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».

Grosse Fangemeinde

Für Kurt Pelda sind diese Fälle aber nur «die Spitze des Eisbergs.» Gerade in Winterthur, aber auch im Glatt- und Limmattal gebe es eine «grosse Fangemeinde» dieser Dschihad-Reisenden, die bis zu 100 bis 200 Personen umfasse. Offizielle Stellen würden das Problem hingegen entweder unterschätzen – oder bewusst kleinreden: «Sie wollen ja keine Werbung machen für die Extremisten.»

Pelda berichtet, wie subtil die Extremisten den IS-Nachwuchs anwerben: Zuerst in Hinterzimmern von Moscheen und dann bei den potenziellen Kandidaten zuhause. Ihre «Opfer» sind bevorzugt junge Leute aus der Unterschicht, ohne berufliche und private Perspektiven. «Die Verlierer.» Er betont aber: die radikalen Muslime und Salafisten seien eine absolute Minderheit.

Man dürfe jetzt auf keinen Fall alle Muslime in einen Topf mit den Extremisten werden. «Aber es ist eine Minderheit, die wächst. Deshalb muss man das Problem im Auge behalten.» Unter anderem seien auch die Schulen jetzt gefordert, um gefährdete junge Leute rechtzeitig aufzufangen.

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