Bis Mitte der 90er Jahre herrschte die Meinung vor, dass der bisherige Ausbau des Hauptbahnhofs Zürich für die nächsten Jahrzehnte genügt. Bald war jedoch klar: Für die immer stärker wachsenden Pendlerströme ist der Hauptbahnhof immer noch zu klein. So entstand das Projekt für den zweiten unterirdischen Durchgangsbahnhof mit einem Tunnel bis nach Oerlikon.
Nach der Gold- profitiert nun auch die Pfnüselküste
Dies bringe nun einerseits dem linken Zürichseeufer ähnliche Verbesserungen wie 1990 der Goldküste, sagt ETH-Professor und Eisenbahnexperte Ulrich Weidmann: «Was in der Ost-West-Richtung 1990 realisiert wurde, geschieht jetzt in einer ähnlichen Art auch mit der Nord-Süd-Achse. Das wird jetzt sehr viel effizienter und attraktiver.»
Obwohl die neue Verbindung nicht mehr denselben Quantensprung darstellt wie noch der erste Tiefbahnhof und der Tunnel durch den Zürichberg, ist Ulrich Weidmann überzeugt, dass die zwei Milliarden Franken, welche Bund und Kanton für die Durchmesserlinie ausgegeben haben, gut investiertes Geld sind. «Die Durchmesserlinie bringt nicht nur Zürich etwas, sondern der ganzen Schweiz.»
Investition in die Zukunft
In eineinhalb Jahren werden nämlich auch die Intercity-Züge von der Ostschweiz nach Genf die neue Durchmesserlinie nutzen. Der grösste Bahnhof der Schweiz wird dann noch leistungsfähiger. «Insofern ist es eine sehr lohnende Investition für die Zukunft», sagt Weidmann weiter. Vor allem, wenn weitere Flaschenhälse beseitigt sind, wie Richtung Olten oder Winterthur, werde der ganze Wert der Anlage genutzt werden können.