Sieben Fifa-Funktionäre wurden am Mittwoch im Zürcher Luxus-Hotel Baur au Lac verhaftet. Der Verdacht: Korruption bei der Vergabe von Marketingrechten. Seither blickt die Weltöffentlichkeit nicht nur auf die Fifa und ihren Skandal, sondern auch auf Zürich.
Auf längere Sicht könnte dies Zürich schaden, glaubt Wirtschaftspsychologe Christian Fichter. Vor allem, wenn sich die Korruptionsaffäre hinzieht. «Dann würde weltweit das Image entstehen, dass in Zürich jene Leute sitzen, die Betrug und Korruption tolerieren.»
Keine Freude am Fifa-Skandal
So weit würde Elmar Ledergerber, Präsident von Zürich Tourismus und ehemaliger Stadtpräsident von Zürich, nicht gehen. «Die Fifa war lang ein grosser Trumpf von Zürich, hat Bilder der Stadt in die Welt hinaus getragen», sagt er. «Das negative Image, das die Fifa in letzter Zeit immer stärker hat, wird aber vermehrt zu einem Problem.» Allerdings seien gerade die Verhaftungen ein Zeichen, das aufgeräumt werde. Das negative Image könne sich also auch wieder verbessern.
Der Handlungsbedarf wäre gross, nur kann die Stadt wenig tun.
Weniger optimistisch ist Andreas Kirstein, Fraktionschef der AL im Zürcher Stadtparlament. Die Fifa sei ein «Schandfleck» und ein «Reputationsrisiko». Ihm ist aber bewusst, dass die Entscheide zur Fifa in Bundesbern gefällt werden. Die SP hingegen will auch in Zürich handeln und ihre Stadtratsmitglieder ins Gebet nehmen. «Die Stadt muss sich abgrenzen. Fifa-Funktionäre sollten zum Beispiel nicht mehr an Anlässe eingeladen werden und Stadträtinnen sollten keine Einladungen der Fifa annehmen.»
Die Leute können gut zwischen Fifa und Zürich unterscheiden.
Bei ihrer Stadtpräsidentin, Corine Mauch, muss die SP allerdings noch Überzeugungsarbeit leisten. Sie schreibt auf Anfrage des «Regionaljournal»: «Unsere Erfahrungen zeigen, dass, wenn die Fifa in den Schlagzeilen ist, jeweils zwischen der Stadt als Standort mit hoher Lebensqualität und der Fifa unterschieden wird.»