Trotz Krise: Zürich gehört nach wie vor zu den fünf wichtigsten Finanzplätzen der Welt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die vom Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit und der Stadtentwicklung Zürich in Auftrag gegeben wurde. Und der Finanzsektor ist weiterhin die wichtigste Branche der Zürcher Wirtschaft.
Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker zeigt sich gegenüber «Radio SRF» erleichtert: «Nach der Finanzkrise hatten wir grosse Bedenken, ob die Arbeitsplätze in der Region behalten werden können.» Die Studie zeige nun, dass dies der Fall sei.
Der Motor für die Region
Die Zahlen unterstreichen die Bedeutung des Finanzplatzes in Zürich: Jeder fünfte Franken wird im Kanton Zürich im Finanzsektor erwirtschaftet. Und einer von zehn Angestellten arbeitet in diesem Bereich. Allerdings ist der Sektor im Zuge der Wirtschaftskrisen seit dem Jahr 2000 stark geschrumpft. Und es werde noch mehrere Jahre dauern, bis das Niveau der Boomjahre wieder erreicht sein wird, sagt die Studie, die vom Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Basel verfasst wurde.
Banken stehen vor grossen Herausforderungen
Den Banken stehen noch grosse Veränderungen bevor: Neue Regeln und Gesetze, aber auch neue Technologien verändern die Art der Bankgeschäfte und auch die Beziehungen der Banken zu ihren Kunden. Martin Eichler, Chefökonom der BAK Basel ist jedoch überzeugt, dass der Finanzplatz Zürich für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist: «Die Ausgangslage ist relativ günstig. Die Herausforderungen sind erkannt und werden angegangen.»
Die Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass der Strukturwandel in den nächsten Jahren weitergehen wird. Für die Jahre 2014 bis 2016 rechnen sie für den Finanzsektor aber mit einem leicht höheren Wachstum als für die übrige Wirtschaft.