Schlägereien, Diebstähle, Gewalt gegen Türsteher, alkoholisierte Jugendliche und Abfallberge: Die Ausgehmeile mit all ihren Clubs und Bars rund um den Hauptbahnhof von Winterthur war an den Wochenenden des Nachts kein gemütlicher Ort und kam aus den Negativschlagzeilen nicht mehr heraus. Dies vor allem im Jahr 2010.
Um die Hälfte reduziert
Stadt und Stadtpolizei handelten und starteten den Aktionsplan «AHAB» mit einer Reihe von Massnahmen. Wie Polizeivorsteherin Barbara Günthard und Vertreter der Stadtpolizei am Dienstagmorgen erklärten, war die Aktion erfolgreich: Der Bahnhof Winterthur sei zwar immer noch keine heile Welt, aber die Gewalt sei massiv zurückgegangen. «Die Körperverletzungen und Tätlichkeiten sind um fast die Hälfte zurückgegangen. Das ist sehr erfreulich», sagt Barbara Günthard dem «Regionaljournal». Statt 102 Fälle wie im Rekordjahr 2010 gab es 2012 noch 61 Fälle von Körperverletzung. Und auch 2013 zeigt der Trend weiter abwärts.
Geschulte Türsteher ersticken Gewalt im Keim
Nebst einer deutlich erhöhten Polizeipräsenz sind es die von der Polizei geschulten Türsteher, die mithelfen, die Situation rund um den Bahnhofplatz in Winterthur zu entspannen. Bis heute wurden 60 Türsteher ausgebildet, für beide Seiten ein Gewinn, sagt Polizeikommandant Fritz Lehmann:
Selbstsichere, gut ausgebildete Türsteher können viel mehr Fälle rechtzeitig deeskalieren
Trotzdem werden die Kurse in Zukunft nicht mehr gratis angeboten, die Stadt muss sparen. Fritz Lehmann ist dennoch zuversichtlich, dass es mit den Clubs eine Einigung gibt, gerade, weil beide Seiten profitieren. Ein anderes Problem harrt ebenfalls noch der Lösung: Weil die Polizei am Bahnhof Dauerpräsenz markiert, fehlen ihr andernorts die Leute. Eine Aufstockung des Corps um 14 Stellen soll mit der Zeit Entlastung bringen.