Der 1939 geborene Apotheker und Chansonnier veröffentlichte zwischen 1970 und 1998 elf Alben. 1989 erhielt er für sein Kinderlieder-Album «Matthias» eine Goldene Schallplatte verliehen.
Auf dem Album «Matthias» sind zwei der bekanntesten Lieder Wiesmanns enthalten, wie «Blos e chlini Stadt», das zur Hymne Schaffhausens wurde, und das Kinderlied «Tuusigfüessler Balthasar».
Namensgeber für das Erfolgsalbum war Wiesmanns Neffe und Göttibub, Matthias Wiesmann. Dieser sei immer stolz gewesen auf seinen bekannten Götti, der auf der Bühne steht und Lieder singt, wie er auf Anfrage von «Radio SRF» sagt. Als das Album «Matthias» veröffentlich wurde, war er erst zwei Jahre alt. «Ich dachte, mein Götti singt diese Lieder speziell für mich», sagt Matthias Wiesmann heute.
Humor und Herzlichkeit
Was Dieter Wiesmann ausgezeichnet habe, sei seine Beziehung zu Kindern. «Er hat die Kinder ernst genommen – mit Humor und Herzlichkeit», sagt sein Göttibub. «Und er war ein hervorragender Erzähler.» Dadurch hätten seine Kinderlieder auch Erwachsene berührt. «Seine Lieder sind zeitlos.»
Insgesamt schrieb Dieter Wiesmann über 200 Lieder. Wiesmann arbeitete im Laufe seiner Karriere beim Schweizer Radio und Fernsehen und war später Mitbegründer des Schaffhauser Lokalradios Munot.
Der Schaffhauser Stadtpräsident, Peter Neukomm, spricht auf Anfrage von einem «grossen Verlust». Mit dem Tod von Dieter Wiesmann sei auch ein Stück Schaffhausen gestorben.
Auch beim Cabaret Fédéral dabei
Auf der Bühne stand Wiesmann bereits während der Schulzeit, als er im Kantonsschulkabarett «Mixtüürli» mitwirkte. Als Student der Pharmazie gehörte er dann ein Jahr lang dem Cabaret Fédéral in Zürich an und trat in dessen Abschiedsvorstellung auf.
Ab 1974 war Wiesmann als Solist unterwegs. Bis zum Bühnenabschied im Jahr 2004 gab er über 2000 Konzerte. 1980 machte er eine Tournee im ersten «Rollenden Kleintheater» der Welt - einem Eisenbahnwagen.