Beim UBS-Hauptsitz an der Zürcher Bahnhofstrasse sind am Montag die Baumaschinen aufgefahren: Das 1916 erbaute und 1953 erweiterte Gebäude wird in den nächsten drei Jahren umfassend saniert und umgebaut.
Offener, heller und übersichtlicher soll das sanierte Gebäude werden, zum Beispiel dank einer Cafeteria im Münzhof. Im Erdgeschoss entstehen zudem entlang Bahnhof- und Pelikanstrasse verschiedene Ladenflächen. Damit will die Bank auch zur Belebung der mittleren Bahnhofstrasse beitragen. Die Investition stehe auch für ein klares Bekenntnis der Bank zum Standort in der Stadt Zürich und zum Heimmarkt Schweiz.
Beratung soll wieder persönlicher werden
Saniert wird auch die unter Denkmalschutz stehende Schalterhalle. Sie wird dem aktuellen Beratungs- und Gestaltungskonzept der Bank angepasst. Empfang, Betreuung und Beratung werden optimiert. Dem Kunden soll wieder mehr Zeit gewidmet und der Kontakt intensiviert werden. Die eigentlichen Schalter aber werden von vier auf zwei reduziert, wie Geschäftsstellenleiter Fritz Kunz ausführte.
Die Geschäftsstelle an der Bahnhofstrasse bleibt während der dreijährigen Bauzeit geschlossen. Bedient werden die Kunden in der neuen temporären Geschäftsstelle an der Pelikanstrasse. Die Filiale ist mit drei Schaltern und einer 24-Stunden-Automatenzone ausgestattet.
Auslaufmodell Schalterhalle
Mit ihrer Öffnung fürs Publikum und der Reduktion der Schalter beginnt auch die UBS einen Wandel, den die anderen beiden Grossbanken mit Hauptsitz an der Zürcher Bahnhofstrasse bereits vollzogen haben.
2002 hat die Credit Suisse ihren Hauptsitz umgebaut. Im Erdgeschoss sind Läden und ein Restaurant eingezogen, die Anzahl Schalter wurde halbiert. Im Sommer 2015 hat auch die Zürcher Kantonalbank ihre neue Eingangshalle an der Bahnhofstrasse eröffnet. Auch dort gibt es im Erdgeschoss ein Café und das Wort Schalterhalle will Myriam Burtscher, die Mitverantwortliche für den Umbau des Hauptsitzes, nicht mehr hören: «Es gibt keine Schalterhalle mehr, die Schalterhalle hat keine Zukunft, sondern die Kundenhalle.»
Gerade noch drei kleine Pulte zur Betreuung der Kundinnen und Kunden stehen in der grossen, hellen Eingangshalle der ZKB. Alle, die eintreten, werden von einem «Concierge» begrüsst und an den richtigen Ort weitergewiesen. «Das ist wie zu Hause, da empfangen Sie die Gäste auch an der Haustüre», erklärt Myriam Burtscher.
Persönlicher Kontakt weiterhin wichtig
Der Umbau und das neue Konzept der ZKB seien ein Erfolg, findet Myriam Burtscher. Ob die Zukunft der Bank in diese Richtung weitergeht, ob die Kundinnen und Kunden irgendwann alles selber im Internet erledigen, das glaubt sie nicht: «Die Kundenhalle ist auch in Zukunft wichtig. Der persönliche Kontakt wird trotz e-banking das wichtigste bleiben.»