45 Meter gross ist der Asteroid, der am Freitag an der Erde vorbei fliegt - in «nur» 28'000 Kilometer Abstand, näher als der Mond zur Erde. Für Markus Griesser von der Sternwarte Eschenberg in Winterthur ist dies nicht beängstigend, sondern faszinierend. Seit den 1990er Jahren beobachtet er Himmelskörper, seit die moderne Ausrüstung es auch Amateur-Astronomen erlaubt, Asteroiden zu entdecken und ihre Flugbahnen zu verfolgen.
«Das Verfolgen ist wichtig für die Wissenschaft», sagt Markus Griesser, der für seine Verdienste bereits geehrt wurde - mit einem Asteroiden, der seinen Namen trägt. Millionen von Himmelskörpern schweben in Erdnähe durch das Universum, zu viele für die Wissenschaft. Hier können Amateur-Astronomen einen wichtigen Beitrag leisten.
Flugbahn berechnen
«Das Beste, das mir passieren kann, ist, wenn ich bei einem neu entdeckten, erdnahen Körper entscheidende Messungen beisteuern kann. So entscheidend, dass man mit meinen Messungen zum ersten Mal die Bahn bestimmen kann», sagt Markus Griesser.
Unterschied Meteorit / Asteroid
Sternwarte Eschenberg
Dass Himmelskörper für die Erde gefährlich werden können, hat der Meteoriteneinschlag in Russland gezeigt. 1000 Menschen wurden verletzt. Der Meteorit hat aber mit dem Asteroiden nichts zu tun, sagt Griesser. «Der Meteorit war im Gegensatz zum Asteroiden weniger als einen Meter dick», sagt er. Ausserdem hätten Meteoriten eine ganz andere Flugbahn.
Die Zerstörung durch den Meteoriten war derart gross, weil dieser weit über der Erdoberfläche explodiert ist. «Dadurch hat er eine Druckwelle ausgelöst. Und durch diese Druckwelle gingen viele Scheiben zu Bruch.»
Keine Sicht auf den Asteroiden
Dass der Meteoriteneinschlag dem Asteroiden die Show stehlen könnte, befürchtet Griesser nicht. Und auch mit dem schlechten Wetter hadert er nicht. Wegen des Hochnebels dürfte der Asteroid nicht zu sehen sein. «Das Wetter gehört zur Natur. Und ich habe schon lange gelernt, mit der Natur zu leben.»