Rund 230 Angestellte arbeiten in der Filiale des chinesischen Telekommunikationsunternehmens Huawei in Dübendorf. Sie alle wurden am Mittwochnachmittag von Fahndern mehrerer Polizeikorps kontrolliert. Am Ende wurden neun Mitarbeitende verhaftet und zehn verzeigt.
Acht Männer und eine Frau sollen laut Kantonspolizei Zürich illegal in Dübendorf gearbeitet haben. Es habe ihnen an den nötigen Arbeitsbewilligungen gefehlt. Die zehn Verzeigten besassen zwar Bewilligungen, seien aber «länger als die gesetzlich erlaubte Zeitspanne» beschäftigt worden, sagte Polizeisprecherin Esther Surber.
Schon früher in der Kritik
Die chinesische Firma Huawei macht nicht zum erstenmal Schlagzeilen. Mitarbeiter der Firma hatten bereits Anfang Jahr beim Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) Anzeige gegen Huawei wegen schlechter Arbeitsbedingungen eingereicht. Kontrollen vor Ort blieben erfolglos, das Verfahren ist aber immer noch im Gang. Laut AWA-Sprecher Can Arikan würden zurzeit die Akten der Firma geprüft.
Keine Stellungnahme
Die Firma Huawei nahm auf Anfrage des Regionaljournals zu den Vorwürfen keine Stellung. Sie schickte als Antwort ein Mail, in dem von der Razzia und dem laufenden Verfahren jedoch nicht die Rede war. Huawei gibt nicht nur in der Schweiz zu reden: Die USA werfen dem Telekom-Konzern seit längerem vor, für die chinesische Regierung Industriespionage zu betreiben.