Im Kanton Schaffhausen entscheidet der Erziehungsrat über den Lehrplan 21. Ein Fachgremium also. Da fehle es an politischer Legitimation, fand EDU-Kantonsrat Erwin Sutter: «Wir brauchen eine öffentliche Diskussion über die Fehlentwicklung an der Schule.» Er verlangte deshalb, dass der Kantonsrat über die Einführung entscheiden soll – und erhielt Unterstützung von einer Mehrheit der SVP-Parlamentarier.
Auch die Grünliberalen und die Jungfreisinnigen kritisierten den Lehrplan 21. Allerdings sei es der falsche Weg, einfach die Kompetenzen vom Erziehungsrat ins Parlament zu verlagern. Ausserdem wäre der Kantonsrat praktisch lahm gelegt, wenn er die vielen Hundert Seiten des Lehrplans einzeln durchdiskutieren müsste.
Kritik ja, Änderungen nein
Regierungsrat Christian Amsler verteidigte das Reformprojekt: «Der Lehrplan 21 hat mehr Kritiker als Leute, die ihn tatsächlich gelesen haben», sagte er. Und: Die Politikerinnen und Politiker hätten durchaus Gelegenheit gehabt, sich einzubringen.
Dies fand auch die Mehrheit des Kantonsparlaments. Sie entschied, dass der Erziehungsrat weiterhin das letzte Wort zum Lehrplan 21 haben soll und dass dieser im Sommer 2018 eingeführt wird.