Mit dem traditionellen Demonstrationszug durch die Innenstadt hat am Mittwochvormittag die 1.-Mai-Feier in Zürich begonnen. Rund 13'000 Personen nahmen daran teil.
Kurz nach 10.30 Uhr setzte sich der Zug bei der Lagerstrasse in der Nähe des Hauptbahnhofs in Bewegung. Angeführt wurde er vom 1.-Mai-Komitee, der Tessiner SP-Nationalrätin Marina Carobbio und dem Zürcher Stadtrat André Odermatt.
«Für mich hat der erste Mai eine lange Tradition. Ich war bei fast allen Umzügen mit dabei», sagte André Odermatt zum «Regionaljournal». «Es ist gut, dass sich die Regierung zeigt und demonstriert, dass der Staat für faire Bedingungen bei Löhnen und Renten einsteht.»
Fröhliche Stimmung, viele Familien
Auf zahlreichen Transparenten forderten die Gewerkschaften «faire Löhne und bessere Renten». «Keine Privatisierung», «Abzocker stoppen» oder «Arbeitszeitverkürzung für Lehrkräfte tut Not» lauteten weitere Parolen.
Mit dabei waren auch viele Familien mit Kindern, Junge und Kulturgruppen aus verschiedenen Ländern. Gründe für die Teilnahme am Umzug gab es viele: «Es ist - auch noch im Jahr 2013 - ein Solidaritätstag. Wir sitzen alle im gleichen Boot - jung, alt, besser und weniger gut verdienend, Schweizer und Ausländer», sagte eine Teilnehmerin. Und eine andere fand: «Es gibt viele Feiertage mit christlichem oder wirtschaftlichem Hintergrund. Heute ist der einzige Tag, an dem es um Menschenrechte geht.»
Auch Linksautonome mit dabei
Die Reden der 1. Mai-Kundgebung
Mit dabei am Umzug waren auch die Links-Aktivistin Andrea Stauffer sowie 300 Personen, welche die Polizei der der linksautonomen Szene zuschreibt. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort, hielt sich während des Umzugs aber zurück.
An der Schlusskundgebung sprachen die Tessiner SP-Nationalrätin Marina Carobbio, der griechische Streikführer Panagiotis Katsaros und die Schaffhauser Slam Poetin Susi Stühlinger über den Kampf für mehr Gerechtigkeit, über gierige Banken und Arbeitgeber, die nicht hören wollen (siehe Link rechts).