Heute gibt es in der Schweiz drei Herzzentren: die universitären Kliniken in Zürich, Bern und Lausanne. In der Schweiz werden jährlich nur wenige Herzen transplantiert. Um das Wissen zu bündeln und um dadurch auch Kosten zu sparen, sollte es künftig aber nur noch zwei Herzzentren geben, welche Herztransplantationen durchführen dürfen. Lausanne gilt als einzige Westschweizer Klinik als gesetzt, die Konkurrenz zwischen Bern und Zürich ist umso grösser.
Bis Ende 2013 sollte die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) über die Zuteilung entscheiden. Nun hat das Fachgremium der GDK allerdings eine Empfehlung herausgegeben, welche die Pläne über den Haufen wirft. Es schlägt vor, «die Herztransplantationen vorerst bei den Universitätsspitälern Bern, Lausanne und Zürich zu belassen». Denn: «Die Behandlungsqualität ist in allen drei Zentren gut», erklärt Professor Peter Suter, Präsident des Fachorgans.
Harsche Kritik des Gesundheitsökonomen
Für den Kanton Zürich und das Universitätsspital sind das gute Nachrichten. Gesundheitsökonom Willy Oggier kann die Empfehlung aber nicht nachvollziehen. «Dieser Nicht-Entscheid ist einmal mehr Ausdruck von einem total falschen Kantönligeist im Schweizer Gesundheitswesen.» Mit drei Zentren dauere es zum Beispiel viel länger, bis innovative neue Behandlungen eingeführt würden.
Die Empfehlung des Fachgremiums geht nun in die Vernehmlassung, die beteiligten Parteien können sich dazu äussern. Ende Jahr muss die GDK dann definitiv entscheiden.