Seit 2013 die Vormundschaftsbehörden in den Gemeinden abgeschafft und mit der Kesb eine professionelle Behörde eingeführt wurde, hagelte es Kritik, auch von den Gemeinden. Ihr Vorwurf: Sie sollen bezahlen, haben aber nichts zu sagen. Seither wurden die Bemühungen verstärkt, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und die Zusammenarbeit zu verbessern.
Weniger Schwierigkeiten
Ein wichtiges Instrument ist ein Leitfaden, auf den sich Kesb und Gemeinden seit einem knappen Jahr stützen können. Dieser bewähre sich, sagt Ruedi Winet, Präsident der Kesb im Kanton Zürich. «Es wurde damit viel geklärt, die Abläufe haben sich verbessert, dadurch kam es zu weniger Schwierigkeiten.» Der Leitfaden sei auch die Grundlage gewesen, dass sich Kesb und Gemeinden besser kennenlernen, «die Zusammenarbeit hat sich eindeutig verbessert», bilanziert Winet.
Bei einer Aussprache zwischen Kesb und Gemeinden wurde zudem der Vorwurf der Gemeinden diskutiert, sie müssten Massnahmen finanzieren, ohne mitreden zu dürfen. Winet ist überzeugt, dass hier ein gemeinsamer Weg gefunden werden kann. «Es hat sich gezeigt, dass sich ein hohes Vertrauen entwickelt, wenn man einander kennt.» Man spreche miteinander und kläre die jeweiligen Bedürfnisse ab.
Wir können einen Weg finden miteinander.
Ein wichtiges Signal
- Kesb und Gemeinden mit Startschwierigkeiten Kesb und Gemeinden mit Startschwierigkeiten
- Gutachten zum Fall Flaach Gutachten zum Fall Flaach
- Fall Flaach: Die schwierige Aufgabe der Kesb (Dok-Film) Fall Flaach: Die schwierige Aufgabe der Kesb (Dok-Film)
- Deutlich mehr Beschwerden gegen KESB-Entscheide Deutlich mehr Beschwerden gegen KESB-Entscheide
- Was die KESB verbessern kann Was die KESB verbessern kann
Jörg Kündig, Präsident der Gemeindepräsidenten im Kanton Zürich, stellt ebenfalls eine Verbesserung fest in der Zusammenarbeit: «Der Leitfaden hat auch ein Signal ausgesendet, dass die Zusammenarbeit gesucht werden soll.» Die Rolle der Gemeinden sei zwar nach wie vor schwierig, denn an der Situation, dass die Behörde letztendlich verfügt und die Gemeinde bezahlt, habe sich nichts geändert. Aber: «Man ist bereit miteinander über gemeinsame Wege und Lösungen zu diskutieren.» Kündig bestätigt ebenfalls den Eindruck von Ruedi Winet, dass sich Gemeinde und Behörde mittlerweile besser kennen und den Zugang zueinander gefunden hätten.
Man hat den Zugang zueinander gefunden
Was jetzt zum Teil noch für Ärger sorge, sind die knappen Fristen, die den Gemeinden zum Teil gesetzt werden, so Kündig. «Dort gibt es noch Verbesserungspotential.» Das aber, meint Kündig, sei eine «Frage der gelebten Praxis.» Kesb-Chef Winet empfiehlt den Gemeinden in einer solchen Situation, auf die Kesb zuzugehen und sich zu wehren.
.