Flüchtlinge gar nicht erst in die Schweiz einreisen lassen, sondern vor Ort in ihrer Heimat betreuen: Das ist die Idealvorstellung von SVP-Kantonsrat Jürg Trachsel. Gegen Betreuung vor Ort hatte sein politischer Gegner auf dem Podium, der grüne Nationalrat Balthasar Glättli, nichts. Nur entbinde dies nicht von der Pflicht, auch Asylsuchende im Kanton Zürich aufzunehmen und zu integrieren.
Mit seinen 17 Durchgangsheimen erfülle der Kanton Zürich die Vorgaben des Bundes, sagte der dritte Podiumsgast, Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP). Punkto Unterbringung und Versorgung von Asylsuchenden stehe Zürich im landesweiten Vergleich sogar sehr gut da. Ein Zuhörer im Publikum rief die Schweiz und den Kanton Zürich angesichts der Flüchtlingsdramen im Mittelmeer jedoch zu mehr Grosszügigkeit auf. Das könne man sich hierzulande durchaus leisten.
Bei der Integration von Flüchtlingen ist der Staat auf die Hilfe der Zivilgesellschaft angewiesen.
Regierungsrat Mario Fehr verwies darauf, dass der Staat nicht alles alleine schaffe. Besonders bei der Integration von Asylsuchenden in Zürich sei er auf die Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern angewiesen. Die Möglichkeiten privater Initiativen und Hilfestellungen im Asylwesen sind dann Thema der nächsten Veranstaltung in der Helferei, am 29. September. Bis Ende Jahr finden dort noch drei weitere Flüchtlingsdebatten statt. Sie werden von der reformierten Kirche Zürich organisiert und vom Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist moderiert.