Damit kann die Zürcher Gesundheitsdirektion zufrieden sein: Auf einer Skala von eins bis zehn haben die Zürcher Spitäler in einer Patientenbefragung die Note acht erhalten. Es ist die höchste Bewertung seit 2008. Trotz der zufriedenen Patienten können die Spitäler aber offenbar noch etwas besser machen: bei der Sicherheit der Patientendaten. Der Zürcher Datenschützer Bruno Bäriswyl ortete in diesem Bereich «zahlreiche Schwachstellen».
Daten sind zu wenig geschützt
Patientendaten, hält Bäriswyl fest, seien besonders sensibel und deshalb besonders schützenswert. «Der Missbrauch solcher Daten hat ein grosses Diskriminierungspotential für Betroffene», sagt er gegenüber dem «Regionaljournal».
Bei Kontrollen habe er festgestellt, dass zwar viele Sicherheitsmassnahmen vorhanden seien. Im konkreten Fall würden sie dann aber nicht angewendet. Ein Beispiel: Es gibt zwar Passwort-Regeln, im System wird dann aber trotzdem keines verlangt. Dadurch erhält plötzlich ein grosser Kreis Zugang zu Daten. Dies, sagt Bäriswyl, sei durchgehend ein grosses Problem:
Viel zu viele Leute haben auf viel zu viele Daten Zugriff
Elektronisches Patientendossier braucht Vertrauen
Dabei stelle er eine Grundtendenz fest, sagt Bäriswyl weiter, dass Sicherheitsmassnahmen zu wenig Beachtung geschenkt werde. Im Hinblick auf das elektronische Patientendossier, welches eingeführt werden soll, fordert der Datenschützer deshalb deutliche Verbesserungen. «Da geht es darum, Vertrauen zu schaffen. Das ist nur möglich, wenn diese Daten sicher und vertraulich behandelt werden.»
Bruno Bäriswyl pocht darauf, dass er bereits bei den Vorabklärungen neuer Projekte einbezogen wird, so wie es das Gesetz vorsieht. Da gehe der Datenschützer auch gerne mal vergessen. «Man hat vielleicht nicht so gerne eine unabhängige Stelle, die sich einmischt», erklärt er sich die Vergesslichkeit mancher Institutionen.