Die Sonderausstellung macht deutlich, dass Bienen längst nicht nur Honig bieten. Wie funktioniert ein Bienenstaat? Wie finden schwärmende Honigbienen ein neues Nest? Wie sehen die verschiedenen Nistplätze der Wildbienen aus? Wer nach Schaffhausen reist, erhält Antworten auf diese und andere Fragen.
Wichtiger Beitrag ans Ökosystem
Rund 600 Bienenarten leben in der Schweiz. Die bekannteste, die Honigbiene, ist nur eine davon. Sechs Bienenarten begleiten die Besucherinnen und Besucher auf ihrem Rundgang und führen jeweils in die verschiedenen Themenkreise der Ausstellung ein, wie das Museum in seinen Unterlagen schreibt.
So erfährt man, dass die fleissigen Tierchen nicht nur Honig und Wachs produzieren, sondern dank unablässiger Bestäubungsarbeit auch einen wichtigen Beitrag an unser Ökosystem und die globale Wirtschaft leisten. Playmobilfiguren zeigen, was Bienen alles leisten.
Eine wichtige Funktion üben auch die Wildbienen aus. Forschungen zeigen, dass ihre Bestäubungsleistungen mit denen der Honigbienen vergleichbar sind. Ihrem Namen zum Trotz sind sie auch nicht besonders wild. So werden heute auch Mauerbienen und Hummeln eingesetzt. Symbolisiert wird dies zum Beispiel mit einer Ketchupflasche, die an die kommerzielle Bestäubung von Hummeln in Treibhäusern erinnert, z.B. bei Tomatenpflanzen.
Sinnliches Erlebnis
Nebst Präparaten, Modellen, Animationen und Filmen bietet die Klanginstallation «Be a Bee» gleich am Anfang der Ausstellung ein Highlight. Mikrofone haben jedes Geräusch aufgenommen, das Bienen produzieren. Sie soll den Besuchern den Eindruck vermitteln, sich inmitten eines Bienenstockes zu befinden.
Anhand von ausgewählten Objekten wird aufgezeigt, wie stark die Biene mit der Kulturgeschichte der Menschheit verbunden ist. So spielte sie in der Vergangenheit nicht nur im Alltag eine wichtige Rolle, sondern auch in der Kunst, Medizin, Technik und Religion. Anhand eines polizeilich gesicherten «Tatorts» rund um eine tote Biene wird auch das Bienensterben thematisiert.
Eine solche Ausstellung, so Kurator Urs Weibel, sei in dieser Form und Breite noch nirgends gezeigt worden. «Sie macht viele Facetten des Bienenlebens auf.» Die Ausstellung soll deshalb auch alle ansprechen: Vom Kind bis zur Seniorin und vom Imker bis zum Honigliebhaber oder Bienengiftallergiker.