Ein Spitalzimmer ist weiss, klinisch weiss – mit Spitalbetten und medizinischen Geräten. Hier könne er sich nicht erholen von seiner Operation, sagte sich der Zürcher Künstler Gottfried Honegger vor einigen Jahren und machte sich daran, drei Spitalzimmer des Universitätsspitals (USZ) neu zu gestalten: Die Decke ist nun blau gestrichen, die Wände sind grün und gelbe Streifen zieren die Fenster. Das Ziel: Die Kunst soll den Patientinnen und Patienten bei der Genesung helfen.
Kunst lenkt ab und lindert so die Schmerzen
Hilft Kunst wirklich? Lässt sich dies nachweisen? Diese Fragen stellte sich Diana Vetter, Oberärztin an der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie des USZ nach der Kunstaktion von Gottfried Honegger. Sie forschte deshalb in der medizinischen Literatur nach und zeigt nun in einer Studie: Kunst nützt. «Wir gehen davon aus, dass der Patient durch die Kunst im Zimmer positiv abgelenkt wird. Und dies vermindert Stress und Schmerzen», sagt Diana Vetter.
Auch die Patienten selber schätzten diese Kunstzimmer: «Wir haben eine Umfrage gemacht, und von allen, die in diesen Zimmern waren, hätte keiner ein weisses Zimmer bevorzugt.» Bei den Kunstzimmern handelt es sich um Einzelzimmer. Sie sind also in erster Linie für Privat- oder Halbprivatpatienten gedacht.
Weitere Kunstzimmer geplant
Weil die Erfahrungen derart positiv sind und weil die Studie diese Erfahrungen bestätigt, will das USZ weitere Zimmer entsprechend einrichten. Denkbar sei auch, dass man zusätzlich digitale Bildschirme installiere und die Patienten wählen können, welches Bild darauf zu sehen sein soll, so Vetter. Schon heute raten die Ärztinnen und Ärzte übrigens, dass Patienten ihre eigene Musik ins Spital bringen sollen.