Das Fernziel ist bereits bekannt: Ab 2023 soll auch Zürich-Affoltern per Tram erreichbar sein. Inzwischen ist auch klar: Der Zürcher Stadtrat verfolgt nur noch eine Variante für die Linienführung, nämlich die Variante Wehntalerstrasse. Diese Fokussierung ermögliche es, die nächsten Planungsschritte zu beschleunigen, führte der zuständige Stadtrat Andres Türler (FDP) am Mittwochabend vor dem Gemeinderat aus.
Eine Linienführung, die es in sich hat
Die Variante Wehntalerstrasse ist auch diejenige, welche vom Kanton unterstützt wird - ein wichtiger Punkt, denn der Kanton muss die Tramlinie finanzieren. Trotzdem gibt es schon Kritiker dieser Variante: Die SVP warnte vor einem Verkehrskollaps, weil eine von vier Autospuren der Tramlinie weichen müsste. «Es wird Rückstau geben bis weit ins Zürcher Unterland», sagte Fraktionspräsident Mauro Tuena. Die SVP empfahl dem Stadtrat deshalb, auf das Tramprojekt zu verzichten.
SP-Gemeinderat Hans Jörg Käppeli stimmte zu, dass das Tram Affoltern «ein anspruchsvolles Projekt ist und auch der motorisierte Individualverkehr mitbetroffen sein wird». Dies sei aber kein Grund, auf das Projekt zu verzichten, so Käppeli weiter. Er hatte mit einem Vorstoss im Dezember 2011 dem Stadtrat den Auftrag gegeben, ein Konzept für ein Tram nach Affoltern auszuarbeiten.
Stadtrat erhält mehr Zeit
Alle Parteien, ausser der SVP, bestätigten den Zürcher Stadtrat in seinem Kurs und willigten mit 97 Ja- zu 21 Nein-Stimmen ein, ihm ein weiteres Jahr Zeit zu geben. Bis dann soll ein konkretes Planungskonzept für das Tram nach Affoltern vorliegen. Stadtrat Andres Türler stellte aber in Aussicht, dass schon in diesem Herbst eine Machbarkeitsstudie die letzten, grundsätzlichen Zweifel ausräumen und bis Ende 2015 ein erster Projektierungskredit vorliegen soll.
(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 6:30 Uhr)