Mit einem Grossaufgebot ist die Zürcher Stadtpolizei am Dienstagmorgen vor dem besetzten Binz-Areal vorgefahren. Polizisten in Kampfmontur sperrten das Quartier ab und drangen danach in das Areal ein. Dort durchsuchten sie Raum für Raum.
Die Polizeiaktion ist eine Folge der illegalen Demonstration der Binz-Besetzer vom letzten Wochenende, bei der Demoteilnehmer grossen Sachschaden anrichteten und einen Laden plünderten. «Wir suchen auf dem Binz-Areal nach Diebesgut und Hinweisen auf die Demonstration», sagt Polizeisprecher Marco Bisa, «ausserdem kontrollieren wir die anwesenden Personen.»
40 Personen friedlich kontrolliert
Die Räumung des besetzten Areals sei kein Thema gewesen, erklärt Bisa weiter. Gemäss der Stadt haben die Besetzer noch bis Ende Mai Zeit, die Binz zu verlassen.
Die Polizei kontrollierte in dem gut vierstündigen Einsatz etwa 40 Personen. Ausserdem beschlagnahmte sie verschiedene Gegenstände, darunter Computer und Fotoapparate. Von diesen erhofft sich die Polizei Hinweise auf die Demonstration. Verhaftet wurde niemand. Der ganze Einsatz verlief ohne Zwischenfälle.
Keine Distanzierung von Gewalt
Auch die Besetzer, vertreten durch zwei maskierte Sprecher mit dem gleichen Decknamen («Herr Schoch»), bezeichnen die Stimmung während der Kontrolle als friedlich. Die Polizei habe sich nach dem Einsatz sogar bei den Besetzern bedankt.
Angesprochen auf die Krawalle bei der Demonstration vom Wochenende betonten die beiden «Schochs», die gewalttätigen Demoteilnehmer gehörten nicht zu den Binz-Besetzern. Allerdings wollten sie sich auch nicht von den Krawallmachern distanzieren. Auf die Frage, ob er die Krawalle verurteilte, sagte einer der «Schochs»: «Dazu will ich keine Stellung nehmen. Das würde zu einer Abspaltung innerhalb unserer Gruppe führen.»
Die Besetzer planen weitere Aktionen gegen die Räumung des Binz-Areals.