Das Bankgeheimnis ist Geschichte. Die UBS und jüngst die CS bezahlen einen hohen Preis dafür, dass sie jahrelang aus aller Welt Geld angezogen haben. Aber auch die schärferen Regeln seit der Finanzkrise zwingen die Banken zu einer Neuausrichtung: Der Bankenplatz ist im Wandel.
Auswirkungen auf den Finanzplatz Zürich
Die Banken in Zürich seien unter Druck, bestätigt Hans-Peter Portmann, Vize-Präsident des Zürcher Bankenverbandes und FDP-Nationalrat. Und er glaubt: «Wir müssen weitere zwei, drei Jahre unten durch». In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe kleiner Banken verschwunden. Die Steuereinnahmen aus dem Banken- und Versicherungsgeschäft, die früher jeden dritten Steuerfranken ausmachten, gingen massiv zurück.
Dennoch ist Hans-Peter Portmann zuversichtlich: «Ich glaube, dass wir die Chance haben, neue Geschäftsfelder aufzubauen», sagt er im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Zürich habe viele Trümpfe in der Hand, bestätigt auch Eva May, beim Kanton zuständig für die Standortförderung im Bereich Finanzdienstleistungen. Trümpfe wie «die hohe Qualität bei den Dienstleistungen, die stabilen Rahmenbedingungen inklusive Währung, das hohe Bildungsniveau.»
Immer noch Wachstum
Trotz des schwierigen Umfeldes hat die Anzahl Arbeitsplätze im Finanzsektor denn auch weiter zugenommen - wenn auch langsamer als früher. Und das ist gar nicht schlecht. Denn wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Finanzplatz auch zu gross sein kann für eine Region. Dann fehlen etwa Fachkräfte in anderen Branchen, weil alle für die Banken arbeiten. Diese Gefahr bestehe heute nicht mehr, ist Eva May überzeugt: «Wir haben auch andere, starke Bereich. Das Klumpenrisiko besteht heute weniger als anderswo.» Der Finanzplatz Zürich hat sich also in den letzten Jahren gesund geschrumpft.