Im Zusammenhang mit den schweren Krawallen und Plünderungen am ersten März-Wochenende in Zürich sind auch happige Vorwürfe gegen AL-Stadtratskandidat Richard Wolff laut geworden: Er habe Mühe, sich von der Gewalt der verantwortlichen Binz-Besetzer zu distanzieren.
Im Interview mit dem «Regionaljournal» stellt Wolff dies in Abrede: «Das stimmt nicht. Gewalt ist falsch und ich verurteile sie auch.» Man müsse aber aufpassen, dass man die Binz-Besetzer und die Krawallmacher nicht einfach in den gleichen Topf werfe. «Als Soziologe schaue ich die Sache differenzierter an. Es gibt verschiedene Gruppierungen in diesem Konglomerat der Binz-Besetzer», findet Wolff.
Angesprochen auf die Jugendunruhen in den Achtziger Jahren stellt Wolff klar, dass er damals zwar mitdemonstriert, «aber keine Steine geworfen» habe. Er wehrt sich zudem für eine früher von ihm gemachte, umstrittene Äusserung: dass nämlich eine «gewisse Gewalt angesichts der Härte der herrschenden Verhältnisse angesagt gewesen» sei. Bei dieser Äusserung handle es sich um eine reine sozialwissenschaftliche Analyse der damaligen Vorkommnisse.
Richard Wolff kam im ersten Stadtrats-Wahlgang auf den zweiten Platz hinter FDP-Kandidat Marco Camin. Bei einer Wahl würde er es sich zutrauen - falls sich die Frage überhaupt stellen sollte - auch das Amt des Polizeivorstandes wahrzunehmen.