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100 Tage im Amt: Interview mit Richard Wolff
Aus Regi ZH SH vom 17.09.2013.
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Zürich Schaffhausen Richard Wolff: Nach rauhem Start ein ruhiger Flug

Nach 100 Tagen zieht Zürichs neuer Polizeivorstand Richard Wolff (AL) eine positive Bilanz. Im Amt läuft alles rund. Zu Beginn bescherte ihm allerdings die Räumung der Binz schlaflose Nächte. Als Nächstes möchte Wolff den Zürcher Polizistinnen und Polizisten bessere Arbeitsbedingungen verschaffen.

Der neue Polizeivorsteher zeigte sich am Dienstagmorgen vor den Medien «sehr zufrieden» mit dem neuen Amt: «Ich bin vom Kader und den Mitarbeitenden des Polizeidepartements und den Mitgliedern des Stadtrates sehr gut aufgenommen worden».

Tag 1: Räumung der Binz

Am ersten Tag seiner Amtszeit stand jedoch bereits die Räumung der Binz in seiner Agenda. «Noch bevor ich genau wusste, wo mein Büro ist, musste ich alle Optionen auf den Tisch bringen, die im Zusammenhang mit der Binz-Räumung möglich waren.» Seine Erleichterung sei enorm gewesen, als die Besetzer schliesslich friedlich abgezogen seien.

In den ersten drei Monaten, bei Besuchen im Korps, sei ihm auch bewusst geworden, wie intensiv die Polizeiarbeit sei. Es brauche im Korps mehr Polizistinnen und Polizisten mit Migrationshintergrund. Sie verstünden die Probleme jener Menschen am besten, sagte er gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».

Dialog statt Gewalt

Herausforderungen für seine weitere Tätigkeit sieht er insbesondere beim Thema Grundrechte und Freiheiten und die 24-Stunden-Gesellschaft. Oberstes Ziel der Polizeiarbeit sei es, einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten zu pflegen. Nach Ansicht von Wolff brauche es einen «unaufgeregten Umgang» mit Hausbesetzungen. Brachliegende Gelände müssten sinnvoll zwischengenutzt werden. Jede gewalttätige Auseinandersetzung schade der Stadt und allen Beteiligten.

Seine offene Art kommt an

Es war eine grosse Überraschung, als Richard Wolff (AL) Mitte Mai im Stadtrat zum neuen Zürcher Polizeivorstand erkoren wurde. Die bürgerlichen Parteien befürchteten, dass Wolff beim Polizeikorps nicht akzeptiert werden würde. Nach drei Monaten hat sich dieses Szenario nicht bestätigt. Daniel Blumer, der neue Polizeikommandant der Stadt Zürich, findet nur lobende Worte für seinen ehemaligen «Sandkastenfreund» und neuen Vorgesetzten. «Er war schon einige Male bei verschiedenen Mitarbeitern im Korps.» Seine offene Art komme bei den Polizisten gut an, sagt Blumer weiter.

Die SVP bleibt skeptisch

Kein Loblied mag hingegen die SVP singen: Wolff habe sich in der Polizeikommission im Gemeinderat bis jetzt erst ein Mal blicken lassen, bemängelt der Präsident und SVP-Gemeinderat Mauro Tuena. «Wer niemandem auf die Füsse tritt, kann auch nichts falsch machen.» Von einem Polizeivorstand erwarte er, dass dieser in der Öffentlichkeit präsent sei.

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