Die Zahlen der Zürcher Baudirektion sind nur auf den ersten Blick alarmierend. Zwar hat die Zahl der Betriebe seit Mitte der 80er-Jahre drastisch abgenommen. Gleichzeitig wurden die verbleibenden 3700 Bauernbetriebe immer grösser. Sie bewirtschaften zusammen 74'000 Hektaren Land. Dies entspricht 43 Prozent der ganzen Fläche des Kantons. Trotz der städtischen Ausprägung ist Zürich somit immer noch ein Agrarkanton, momentan der fünftgrösste der Schweiz.
Erfreulich sei, dass es im Kanton Zürich immer noch viele Familienbetriebe gebe, so Marco Pezzatti vom kantonalen Amt für Landschaft und Natur: «Das ist eine der Stärken unserer Agrarkultur.» Es komme einfach immer häufiger vor, dass zwei Familienbetriebe fusionierten.
Milchwirtschaft geht zurück
Verändert hat sich auch die Art der Betriebe. Besonders häufig gaben Milchbauern auf. Der Anteil der pflanzlichen Produktion (Gemüse, Früchte, Getreide) legte entsprechend zu und beträgt nun 57 Prozent.
Hans Frei, Präsident des Zürcher Bauernverbandes, beobachtet die Entwicklung mit Besorgnis. Die Frankenstärke habe die Situation noch verschärft. Jetzt gehe es darum, die bestehenden Bauernbetriebe im Kanton zu unterstützen: «Wir müssen die Konsumentinnen und Konsumenten einladen, dass sie unsere Produkte kaufen und konsumieren. Das hilft der Landwirtschaft am meisten.»