Der Zürcher Stadtrat ist überzeugt davon, dass die Asylverfahren in der Schweiz beschleunigt werden müssen und dies im neuen Testzentrum des Bundes Wirklichkeit werden kann. Das war der Antrieb für Sozialvorsteher Martin Waser, um beim Bund anzuklopfen und das Duttweiler-Areal in Zürich-West dafür bereit zu stellen.
Am Freitag wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt und mehrheitlich positiv aufgenommen, stellt Waser als Regionaljournal-Wochengast fest: «Ich bin zwar nicht völlig überrascht aber sehr zufrieden, dass dies so eingetroffen ist».
Standortfrage als Stein des Anstosses
Es gab aber auch laute Kritik auf die Ankündigung. Besonders gross war der Aufschrei beim betroffenen Quartierverein Kreis 5, der von einer «bireweiche Schnapsidee» sprach. Martin Waser verteidigt die Standortwahl. Einerseits sei es das einzige Areal, das die Stadt so schnell zur Verfügung stellen könne. Andererseits würden die 500 Asylsuchenden in der grossen Menschenmenge in der dortigen Umgebung kaum wahrgenommen.
Bundesasylzentrum kommt so oder so
«Wir stehen erst am Anfang der Planung und können noch auf die Anliegen der Nachbarschaft eingehen, so dass das Zentrum tatsächlich quartierverträglich ist», sagt Martin Waser. Das sei ihm ganz wichtig. Sollte es trotzdem Rekurse geben, führte das höchstens zu einer Verzögerung des Baus. «Der Bund braucht das Zentrum sowieso, wir werden es auch erst in drei bis vier Jahren dorthin stellen.»