Zum zweiten Mal gerät das Zürcher 5-Sterne-Hotel unfreiwillig in den Mittelpunkt einer gezielten Polizeiaktion. Schon wieder werden Gäste aus dem Hotel abgeführt, erneut gerät das Hotel in die Negativ-Schlagzeilen. Ein Skandal, auf den das Hotel sicher gerne verzichtet hätte, ist Diskretion doch das oberste Gut im Geschäft mit der noblen Klientel.
Während sich das Hotel zu den Vorfällen ausschweigt, überschlagen sich die belustigten und hämischen Kommentare in den sozialen Medien:
Der Zürcher Marken-Experte Stefan Vogler glaubt jedoch nicht, dass sich die Polizei-Einsätze negativ auf die Marke Baur au Lac auswirken: «Grundsätzlich braucht es viel mehr, um eine Marke zu beschädigen.» Die Leute wüssten ausserdem zu unterscheiden zwischen dem Hotel und der FIFA. Die Schlagzeilen, glaubt Vogler, könnten dem Hotel sogar nützen:
Ab und zu ein Skandal gehört doch nachgerade zu der Welt der Schönen und Reichen.
Bleibt die Frage, weshalb die Kantonspolizei die Funktionäre nicht schon zuvor verhaftete, zum Beispiel bei der Einreise am Flughafen – liegt doch das Verhaftungsgesuch der US-Justiz bereits seit ein paar Tagen vor. Aus ermittlungstechnischen Gründen könne man dazu nichts sagen, heisst es beim Bundesamt für Justiz. Eine Sprecherin beteuert jedoch, es sei nicht das Ziel, den Ruf eines Hotels zu schädigen.