Die Voraussetzungen, Solaranlagen auf kantonale Gebäude zu stellen, seien günstig wie nie, argumentierte Martin Neukomm (Grüne) am Montagmorgen im Kantonsparlament. Die Zinsen seien tief und neu sei es möglich, den Strom direkt vom Dach im Gebäude zu verbrauchen – ohne ihn ins Netz einzuspeisen. So spare man Geld – und Solarstrom sei bereits für 18 Rappen pro Kilowattstunde zu haben.
Das ist Umweltschutz, der nichts kostet.
Innerhalb von 20 Jahren sei die Solaranlage amortisiert und danach sei der Strom gratis, versprach Martin Neukomm.
Das überzeugte nicht nur die Linken und Grünen Parteien, sondern auch die politische Mitte. «Mit eigener Naturpower vom Dach könnte der Kanton seine Stromkosten absichern», glaubte Yvonne Bürgin (CVP). Das sei erstrebenswert aus ökologischen und ökonomischen Gründen.
SVP und FDP allein auf weiter Flur
Eben hier, bei der Wirtschaftlichkeit, meldete die SVP Zweifel an: «Die Rechnung geht nicht auf, die Stromkosten sind viel zu tief angesetzt», sagte Orlando Wyss. Und überhaupt wollten die Befürworter nur die Energiewende vorantreiben – mittels Subventionen. Unterstützung erhielt die SVP von der FDP. Sie wehrte sich gegen den Zwang.
Auch das Kloster Kappel gehört dem Kanton - und niemand will auf dem Kirchendach eine Solarstromanlage.
Doch SVP und FDP blieben mit ihrer Opposition allein. Der Kantonsrat überwies den Vorstoss mit 91 zu 78 Stimmen. Nun muss der Regierungsrat einen Bericht zusammenstellen, auf welchen kantonalen Gebäuden rentable Solaranlagen betrieben werden können.