Vor acht Jahren wurde das neue Stadion Letzigrund gebaut. Und beinahe ebenso lange dauert der Streit zwischen dem Bauunternehmen Implenia und der Stadt Zürich. Grund sind 1392 Projektänderungen während der Bauzeit. Diese führten zu Mehrkosten, die das Bauunternehmen von der Stadt Zürich einfordert. Implenia verlangt insgesamt 23 Millionen Franken zusätzlich und ging deshalb vor Gericht. Dieses entschied nun aber gegen das Bauunternehmen.
Implenia trägt das Risiko selbst
Statt der geforderten 23 Millionen muss die Stadt dem Bauunternehmen nur 340'000 Franken zahlen. In seinem Urteil schreibt das Zürcher Bezirksgericht, dass Implenia selber das Risiko für fehlende oder fehlerhafte Ausschreibungs- und Ausführungspläne trage. Deshalb habe das Unternehmen auch keinen Anspruch auf Mehrvergütung.
Implenia ist über das Urteil enttäuscht. Das Gericht sei überhaupt nicht auf ihre Argumente eingegangen. «Wir können nachweisen, dass die Stadt während der Bauzeit über 1300 Änderungen eingegeben hat», erklärt Philipp Bircher von Implenia. Das Unternehmen sei deshalb unverändert der Meinung, dass die Stadt für die Kosten der geänderten Bestellungen aufkommen muss. Ob es das Urteil ans Obergericht weiterzieht, darüber entscheidet Implenia in den nächsten 30 Tagen.
Stadion-Streit
Hocherfreute Stadt Zürich
Bei der Stadt Zürich ist man zufrieden mit dem Urteil. Man habe zwar damit gerechnet, erklärt Matthias Wysmann vom Zürcher Hochbaudepartement, trotzdem zeigt man sich erleichtert: «Die Freude ist gross, dass wir in diesem langen und schwierigen Prozess recht erhalten haben».