Je weiter die Reise, umso vorsichtiger die Touristen. Eine andere Destination als Zürich suchten sich vor allem die Chinesen (-13,5 Prozent), Japaner (-5,9 Prozent) und Inder (-7,5 Prozent). Auch aus Russland kamen noch einmal weniger Gäste (-13,9 Prozent), vor allem aus wirtschatlichen Gründen.Trotzdem nahm die Zahl der Übernachtungen in den letzten sechs Monaten nicht ab. Im Gegenteil: 2,6 Millionen Nächte verzeichnete die Tourismusregion Zürich im ersten Halbjahr. Dies ist sogar leicht mehr als 2015.
Ein Grund für diese Steigerung liegt im Arabischen Raum: Die Übernachtungszahlen von Gästen aus den Golfstaaten stiegen im ersten Halbjahr 2016 um stolze 19 Prozent, verglichen mit dem ersten Halbjahr 2015. Kein anderer Markt legte derart zu wie die arabischen Gäste aus Saudiarabien, Kuwait und anderen Ländern am Golf. Martin Sturzenegger, Direktor von Zürich Tourismus hat dafür eine einfache Erklärung: «Viele Sachen, die uns Schweizer ganz normal erscheinen, schätzen Gäste aus den Golfstaaten besonders. Zum Beispiel sich frei bewegen zu können oder die Tatsache, dass alles sauber ist und funktioniert.» Die Schweiz sei deshalb ein «perfektes Setting» für diese Zielgruppe, so Sturzeneger.
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Biometrisches Visum für Chinesen
Auch Chinesen sind derzeit seltener auf Zürichs Strassen anzutreffen (-13,5 Prozent). Ihr Wegbleiben hat allerdings nicht nur mit Terrorangst zu tun, sondern auch mit erschwerten Einreisebedingungen.
Seit November 2015 können Chinesen nur noch mit einem biometrischem Visum in die Schweiz einreisen. Um diese auszustellen, wurden in China kürzlich zusätzliche Anlaufstellen eröffnet. Zürich Tourismus ist deshalb optimistisch, dass künftig wieder mehr Chinesen ihre Ferien in der Schweiz und somit auch im Raum Zürich verbringen.
Zürich ist bei Europäern beliebt
In den letzten Monaten zugenommen haben auch die Touristen aus Europa: Briten (+ 6,5 Prozent), Italiener (+5,4 Prozent) und Spanier (+6,2 Prozent). Am meisten ins Gewicht fallen aber nach wie vor die einheimischen Gäste mit über 507'000 Übernachtungen. Sie legten gegenüber der Vorjahresperiode um 6,3 Prozent zu.