8616 Stimmen erhielt die EVP im Kreis 9. Mit nur einer Stimme weniger hätte der Wähleranteil 4,9994 Prozent betragen - die EVP wäre nicht mehr im Parlament vertreten. Das Zentralwahlbüro der Stadt Zürich wird nun unter anderem auch darüber beraten, ob die Stimmen im Kreis 9 noch einmal gezählt werden sollen.
Nur weil der Ausgang knapp sei, werde aber nicht automatisch nachgezählt, sagt Stadtschreiberin Claudia Cuche-Curti gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Ausschlaggebend sei, ob Anhaltspunkte gefunden würden, die auf Fehler bei der Auszählung hinweisen. Eine erneute Auszählung wäre aber sehr aufwendig und schaffe allenfalls neue Probleme: «Wenn wir ein anderes Resultat erhalten, welches ist dann das bessere?», fragt sich Cuche-Curti.
Parteien wollen keine Spielverderber sein
Von der Stadt hat die EVP also eher nichts zu befürchten und auch die anderen Parteien, die allenfalls ihre Sitze erben könnten, wollen keine Stimmrechtsbeschwerde einlegen. Man akzeptiere das Resultat, sagt zum Beispiel SVP-Stadtparteipräsident Roger Liebi. «Man hätte das Image eines schlechten Verlierers, das ist nicht nötig.» Und auch SP und AL wollen sich nicht als Totengräberin der EVP in Szene setzen.
Wirklich sicher kann sich die EVP aber erst am Montagabend fühlen. Bis dann steht es nämlich jedem Wahlberechtigten in der Stadt Zürich frei, eine Stimmrechtsbeschwerde einzulegen.