Lange waren Kanton und Stadt Zürich kein Herz und eine Seele, wenn es um die Verteilung, respektive Zusammenlegung, der Zürcher Herzmedizin ging. Ein gemeinsames Zürcher Herzzentrum konnte bislang nicht etabliert werden.
Der Streit eskalierte 2013, als der kantonale Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger drohte, dem Triemli die Herzchirurgie kurzerhand zu entziehen. Davon sah der erzürnte Gesundheitsdirektor dann zwar ab. Das Ziel blieb aber dasselbe: In Zukunft soll es für die Herzmedizin nur noch einen Standort geben.
«Allianz» statt Herzzentrum
Der Kampf um die Herzmedizin
Dieses Ziel ist, zumindest vorerst, nicht erreicht. Mit der neugegründeten «Allianz Herzchirurgie Zürich» gibt es kein Herzzentrum, sondern nur eine vorsichtige Annäherung von Stadt und Kanton. Mit der Allianz werde die seit längerem bestehende Zusammenarbeit auf operativer Ebene «intensiviert und vertraglich geregelt», teilten das städtische Gesundheitsdepartement und das USZ am Dienstag gemeinsam mit. Gleichzeitig betonen beide Spitäler «ihre Eigenständigkeit wahren zu wollen».
Zur intensiveren Zusammenarbeit gehört auch der Austausch von Personal zwischen den beiden Spitälern. Geplant ist auch die gemeinsame Veröffentlichung von Daten, etwa in Form von Eingriffsstatistiken.
Nur ein erster Schritt?
Thomas Heiniger (FDP), kantonaler Gesundheitsdirektor, begrüsst die Gründung der Allianz grundsätzlich, sieht sie aber nur als «ersten Schritt». «Jetzt wird zuerst einmal koordieniert, der nächste Schritt ist dann die Konzentration», sagt Heiniger.
Der Kanton präferiert also weiterhin ein einziges grosses Herzzentrum in Zürich. Die Stadt kann sich hingegen auch vorstellen, dass mit der neu gegründeten «Herz-Allianz» eine längerfristige Lösung erreicht wurde.