Bisher verlagerte die UBS Stellen von Zürich nach Indien, Krakau oder Nashville. Nun plant die Bank in Schaffhausen ein «Business Solutions Center», welches Platz für 500 Angestellte bietet. In einem ersten Schritt will die Bank im dritten Quartal des nächsten Jahres 150 Stellen aus dem Raum Zürich nach Schaffhausen verlagern. Betroffen sind vor allem Angestellte im IT-Bereich und im Zahlungsverkehr, wie die NZZ meldet.
Schaffhausen stellt für die UBS offenbar ein idealer Standort dar. Einerseits sind Kosten und Löhne tiefer als in Zürich, anderseits gibt es in Schaffhausen und auch im nahe gelegenen Winterthur Fachhochschulen, die geeignete Leute ausbilden. Die Bank rechnet damit, dass sie dank dieser Verlagerung zehn bis 15 Prozent der Kosten spart.
In Schaffhausen ist die Freude gross. In den letzten Monaten machte die Region vor allem mit negativen Meldungen aus dem Wirtschaftsbereich Schlagzeilen, beispielsweise dem Stellenabbau bei Unilever. «Unsere permanenten Anstrengungen tragen nun endlich mal wieder Früchte», freut sich Volkswirtschaftsdirektor Ernst Landolt. Wirtschaftsförderer hofft, dass mit der UBS auch noch einige Angestellte mit ihren Familien in die Region ziehen und somit auch Steuern im Kanton zahlen.
Bankpersonalverband begrüsst Entscheid
Kein Problem mit der Verlagerung der Stellen von Zürich nach Schaffhausen hat Denise Chervet vom Schweizerischen Bankpersonalverband. «Wir haben schon immer gefordert, dass nicht alle Stellen in Zürich konzentriert werden», erklärt sie gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Für die Betroffenen sei pendeln von Zürich nach Schaffhausen zumutbar. Wichtig sei, dass nicht immer mehr Stellen ins Ausland verlagert würden.
Standort vermutlich im Herblingertal
Wo genau die UBS ihr neues Zentrum in Schaffhausen errichten will, ist noch nicht bekannt. Gemäss Informationen des Regionaljournals dürfte sie jedoch in ein neueres, noch halbleeres Bürozentrum im Herblingertal ziehen.