Die Vermieterin, eine kleine Immobilienfirma, weigere sich, den langjährigen Mietvertrag mit der Moschee zu erneuern, erklärt Atef Sahnoun vom An’Nur-Verein im «Tages-Anzeiger».
Atef Sahnoun macht im Bericht die Medien dafür verantwortlich: «Die reisserische Berichterstattung ist schuld daran, dass unser Mietvertrag nicht verlängert wurde», sagt er. Falls der Verein keine neue Bleibe finde, könne er sich auch vorstellen, juristisch dagegen vorzugehen, dass der Mietvertrag nicht verlängert wird.
Galladé: «Nehme das zur Kenntnis»
Bei der Stadt Winterthur äussert sich Stadtrat Nicolas Galladé zur angekündigten Schliessung der Moschee. Er nehme diese Kündigung einfach zur Kenntnis, sei aber nicht überrascht. Es habe bereits Anzeichen dafür gegeben, sagt Nicolas Galladé im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Man müsse nun abwarten, wie sich der Kontakt mit dem Verein entwickle, wenn sie keinen offiziellen Versammlungsort mehr habe. Die Stadt Winterthur betrachte es aber nicht als ihre Aufgabe, der Moschee bei der Suche nach einer neuen Bleibe zu helfen.
Blerim Bunjaku, der mit seinem Verein FairWinti Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammenbringen will, sieht die Schliessung kritischer: «Man hat die Übersicht nicht mehr, unsere Justiz wird Mühe haben, diese Leute weiterhin zu überwachen.» Die Kantonspolizei Zürich meint auf Anfrage des «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» jedoch, die Kontakte zu den wichtigen Personen bestünden bereits, es werde sich nichts ändern.
Die Moschee im Winterthurer Stadtteil Hegi geriet mehrmals wegen mutmasslicher Radikalisierung von Jugendlichen in die Schlagzeilen. Mehrere Jugendliche waren nach Syrien gereist und hatten sich der Terrormiliz Islamischer Staat angeschlossen. Sie alle sollen zuvor in der An'Nur-Moschee (Arabisch für «das Licht») radikalisiert worden sein.