Das wird man deutlich zu spüren bekommen – so lautet der Tenor unter den Zürcher Landeskirchen, wenn man sie auf die Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform anspricht.
Simon Spengler, Medienverantwortlicher der katholischen Kirche im Kanton Zürich, rechnet vor: «Wir gehen davon aus, dass ungefähr ein Drittel der Steuereinnahmen der juristischen Personen wegbricht.» Das entspreche einem zweistelligen Millionenbetrag.
Wie sie damit umgehen, das müsse jede Kirchgemeinde für sich entscheiden, so Spengler: «Es ist ihnen überlassen, ob sie die Kirchensteuern für natürliche Personen erhöhen oder wo sie den fehlenden Betrag sonst einsparen.» Dass es zu Sparmassnahmen komme, lasse sich jedoch kaum vermeiden.
Mithilfe bei Referendum?
Ähnlich klingt es bei den Reformierten. Der Spardruck würde durch die Unternehmenssteuerreform zusätzlich verstärkt. Vor allem Kirchgemeinden in der Stadt Zürich wären betroffen, da in der Stadt viele Unternehmen angesiedelt sind, deren Steuerbeitrag mit der Reform sinken würde.
Res Peter, Pfarrer in der Stadtzürcher Neumünster-Kirche, hat berechnet, dass rund 10 Millionen Franken von heute 80 Millionen Franken weniger zur Verfügung stehen würden, wenn die Unternehmenssteuer wie geplant reformiert wird: «Dieses Geld fehlt uns dann in der diakonischen und kulturellen Arbeit.»
Ob die reformierte Kirche ein Referendum gegen die Unternehmenssteuerreform unterstützen würde, werde zurzeit geprüft, sagt Nicolas Mori, Sprecher der reformierten Kirche des Kantons Zürich: «Wir klären das zurzeit ab. Der Kirchenrat wird bekanntgeben, wie er sich zum Referendum stellt.» Dieses steht noch gar nicht: Aktuell sammeln die SP, die Grünen und Gewerkschaften auf nationaler Ebene die nötigen Unterschriften für das Referendum.