Gerade einmal vier Flüchtlinge haben im Kanton Zürich eine Stelle. Von fast 4000 erwerbsfähigen Asylsuchenden. Diese Zahl sei enttäuschend, findet Stefan Frey, Sprecher der Schweizer Flüchtlingshilfe. «Der wirtschaftsstarke Kanton Zürich sollte zu einer besseren Integration fähig sein.» Es sei mehr möglich, findet Frey.
Dem widerspricht aber Lucie Hribal vom Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit. Einerseits, weil es klare Regeln vom Bund gebe: Gemäss Gesetz dürfen Asylsuchende die ersten drei Monate gar nicht arbeiten.
Kritiker fordern Anreizsystem
Und auch nach dieser Frist sei es nicht das primäre Ziel, Asylbewerbern sofort eine Stelle zu verschaffen, so Lucie Hribal: «Der Entscheid über ihr Asylgesuch steht ja noch aus.» Diese unsichere Situation schrecke viele potenzielle Arbeitgeber ab, Flüchtlinge anzustellen.
Da müsse der Kanton Gegensteuer geben, fordert Stefan Frey von der Schweizer Flüchtlingshilfe. Er könnte sich beispielsweise ein Anreizsystem vorstellen: «Arbeitgeber, die sich bewusst für Asylsuchende, Flüchtlinge oder vorläufig Aufgenommene einsetzen, sollten mit einem Bonus belohnt werden.»