Das Amt für Jugend- und Berufsberatung des Kantons Zürich beobachtet die Lehrstellensituation seit fünf Jahren sehr genau. Monatlich wird die Zahl der offenen Lehrstellen erhoben. Vergleicht man die Zahlen von 2016 mit denen des Vorjahres, halten sie sich zum ersten Mal die Waage. André Monhart, Leiter der Fachstelle Berufsberatung des Kantons Zürich, rechnet mit 1200 bis 1300 offenen Lehrstellen am Ende des Schuljahres im Juli. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 1500.
Zuwanderung als Vorteil
Anders als in der übrigen Schweiz scheint im Kanton Zürich die Spitze gebrochen. Erklärungen sind schwierig. Ein Umstand, der dem Kanton Zürich zugute kommt, ist die starke Zuwanderung. Die geburtenschwachen Jahrgänge, die nun aus der Schule kommen, wirken sich deshalb im Kanton Zürich weniger stark aus, vermutet André Monhart.
Die Situation ist aber je nach Berufsfeld sehr unterschiedlich. In der Baubranche, im Gastgewerbe oder im Detailhandel sind zum Teil noch sehr viele Lehrstellen vakant. Im kaufmännischen Bereich, in der Informatik oder in gestalterischen Berufen übersteigt dagegen die Nachfrage nach Lehrstellen das Angebot.