Anfangs November gab der kantonale Sicherheitsdirektor Mario Fehr bekannt, dass die Zürcher Gemeinden ihre Aufnahmequote für Asylsuchende erhöhen müssen: Pro Tausend Einwohner sollen sie neu sieben statt fünf Plätze bereitstellen. Ihre Initiative komme deshalb genau zur rechten Zeit, fanden die beiden SP-Gemeinderäte Marcel Savarioud und Alan David Sangines.
Der Vorstoss soll Privaten ermöglichen, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen, ohne dass ihnen grosse, bürokratische Hürden im Weg stehen. Dies habe auch für den Staat grosse Vorteile: «Wer sich willkommen fühlt, menschliche Wärme und Unterstützung erhält, wird sich schneller anpassen und weniger Sozialkosten verursachen», führte Marcel Savarioud die Idee weiter aus.
Kein Support von der SVP
Unterstützung erhielt der SP-Vorstoss von fast allen Parteien, von links bis rechts. So begrüsste auch die FDP das Vorhaben: «Wenn eine Aufgabe von Privaten erledigt werden kann, gefällt uns das», erklärte Andreas Egli. Das finanzielle Engagement der Stadt müsse dabei aber im Rahmen bleiben. Einzig von der SVP gab es keinen Support. Damit sende man falsche Signale und helfe nur den Schleppern, begründete ein Sprecher die Ablehnung. Mit 96 Ja- zu 22 Nein-Stimmen wurde der Vorstoss an den Stadtrat überwiesen.
Bestätigung für den Stadtrat
Dieser sieht sich damit in seiner Politik bestätigt. Bereits im September gab Stadtpräsidentin Corine Mauch bekannt, dass der Stadtrat ein Projekt für Gastfamilien realisieren möchte. Dieser Weg sei anforderungsreich aber sinnvoll, sagte Sozialvorsteher Raphael Golta.
Man stehe jetzt vor der Herausforderung, die Anfragen von Hilfswilligen zu beantworten und die richtigen Bedingungen zu finden, die eine Unterkunft in einer Privatwohnung erfüllen sollte. Dass die Bedingungen nicht zu kompliziert sein dürfen, hat das Zürcher Stadtparlament nun klar gemacht.