Am Abstimmungssonntag sah die Zürcher Bildungsdirektorin Regine Aeppli (SP) eigentlich nur ein einziges Problem bei der Umsetzung des Gegenvorschlags: den aktuellen Lehrermangel. «Damit haben wir ja schon immer zu kämpfen», so Aeppli, «aber wenn wir genug Leute haben, sehe ich eigentlich kein Problem, die Massnahmen schon auf das nächste Schuljahr umzusetzen.»
Maximum wird noch nicht ausgeschöpft
Martin Wendelspiess vom kantonalen Volksschulamt glaubt ausserdem nicht, dass es gleich sofort hundert zusätzliche Lehrpersonen braucht: «Wir haben ja zum Glück nicht so viele Notfälle im Kanton Zürich. Ich denke deshalb, dass wir nicht das Maximum an zusätzlichen Stellen ausschöpfen müssen.»
Weiterer Knackpunkt: das Geld
Auch Jürg Kündig, Präsident des Zürcher Gemeindepräsidentenverbandes, glaubt nicht, dass gleich im ganzen Kanton die Gemeinden Zusatzlehrer beantragen werden. Denn: Die Gemeinden müssen 80 Prozent dieser Stellen selbst finanzieren: «Bei der aktuellen Finanzlage werden sich viele Gemeinden gut überlegen, ob sie wirklich zusätzliche Lehrerstellen schaffen wollen.»
Um längerfristig aber zusätzliche Lehrpersonen zur Verfügung zu haben, plant der Kanton Zürich weitere Massnahmen. So soll zum Beispiel die Lehrer-Ausbildung für Quereinsteiger definitiv eingeführt werden.