Vor 15 Jahren investierte der Flughafen Zürich 15 Millionen Franken in den Bau des damals neuen Bangalore Airport. Sieben Jahre lang führten die Zürcher dann sogar den indischen Flughafenbetrieb. Jetzt verkauft der Zürcher Flughafen seine noch verbliebene 5-Prozent-Beteiligung.
Man wolle vor allem das eigene Knowhow beim Aufbau und beim Betrieb neuer Flughäfen einbringen, nicht aber als Minderheitsaktionär langfristig mitwirken, wie Sprecherin Sonja Zöchling auf Anfrage des «Regionaljournals» sagt. Riskant seien solche Beteiligungen kaum, sofern man sorgfältig evaluiere.
Wenn man sorgfältig evaluiert, hat man mit solchen Beteiligungen keine Risiken
Der Zürcher Flughafen will sich aber weiterhin im Ausland engagieren. Er investiert vor allem in asiatische und südamerikanische Flughäfen, die zurzeit privatisiert werden. Auch europäische Flughäfen seien auf der Wunschliste. In Portugal sei man leider überboten worden, sagt Zöchling. Jetzt sei Nizza, der drittgrösste französische Flughafen, eine Option.
130 Millionen Franken Gewinn
Solche Investitionen lohnen sich: Das Bangalore-Engagement etwa brachte dem Flughafen Zürich 130 Millionen Franken ein. Nur einmal ging die Rechnung nicht auf: 2006 enteignete Hugo Chavez – damals noch Präsident von Venezuela – den Investor aus der Schweiz, und der Flughafen Zürich verlor seinen Anteil am venezolanischen Hauptflughafen. Seither geht der Zürcher Flughafen gerichtlich gegen Venezuela vor; das Verfahren ist hängig.