Die Postulanten forderten eine mindestens 30-prozentige Vertretung beider Geschlechter in Strategie- und Aufsichtsgremien des Kantons. Dies sei sowohl aus Gründen der Gleichstellung als auch aus volkswirtschaftlicher Sicht sinnvoll, sagte SP-Kantonsrätin Céline Widmer. Trotz ihres guten Ausbildungsniveaus seien Frauen in Führungsgremien immer noch stark untervertreten.
Die SVP hielt dem entgegen, es sei «verwerflich und verfassungsrechtlich höchst problematisch», wenn bei Wahlen in öffentliche Gremien nicht primär auf die Eignung der Bewerber abgestellt werde. Die Fähigkeiten und nicht das Geschlecht müsse bei Personalentscheiden ausschlaggebend sein, meinte auch die EDU. CVP und FDP sprachen sich ebenfalls «gegen Quotenfrauen und Quotenmänner» aus. Mit 100 zu 63 Stimmen lehnte das Parlament den Vorstoss von SP, GLP und Grünen ab – trotz positiver Signale der Regierung.