«Romanisch wird sicher nicht die erste Fremdsprache im Kanton Zürich», sagt Lilo Lätzsch, Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands. Überhaupt seien viele Fragen noch nicht geklärt. Eine kleine Umfrage unter der Zürcher Lehrerschaft habe aber gezeigt, dass nur die Hälfte für Englisch als erste Fremdsprache ist, die andere Hälfte Französisch bevorzugt, so Lätzsch.
Vorerst soll sich im Kanton Zürich aber gar nichts ändern, stellt Martin Wendelspiess, Leiter des Zürcher Volksschulamts, klar. Das heisst also, die Kinder werden weiterhin ab der 2. Klasse Englisch lernen und ab der 5. Primarklasse dann Französisch. «Wir hatten ja auch schon drei Volksabstimmungen zum Thema, und die Stimmbürger haben unsere Sprachenpolitik jeweils bestätigt», sagt Wendelspiess.
Braucht es ein Machtwort des Bundesrates?
Der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband ist da offener. Lilo Lätzsch sagt: «Wenn dieser Flickenteppich bei den Fremdsprachen in der Schweiz bestehen bleibt, soll der Bund eingreifen.» Dieser hat angekündigt, sich in einem Jahr näher mit dem Thema zu befassen. Dann soll evaluiert werden, welche Art von Fremdsprachenunterricht sich auf der Primarstufe bewährt hat.
Der Schaffhauser Erziehungsdirektor Christian Amsler (FDP) ärgert sich, dass nun dieser Debatte vorgegriffen wird: «Dass eine solche Hektik ausgebrochen ist, das ist schlecht.» Es sei zu befürchten, dass der Sprachenstreit als Wahlkampfthema missbraucht werde. Amsler, der derzeit die Konferenz der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren präsidiert, fände es jedenfalls falsch, jetzt alles umzukrempeln.