Sobald die 280 Passagiere aus den verunfallten Zügen bei Nehausen evakuiert waren, ging die Arbeit von Walter Kobelt los. Er leitet den Bereich «Bahn und Schiffe» bei der unabhängigen Unfalluntersuchungsstelle des Bundes (UUS). Seine Arbeit ist es, der Unfallursache auf den Grund zu gehen. Er und ein Kollege werten die Daten der Fahrtenschreiber in den Zügen aus, untersuchen die Zugwracks, die Weichen und das Stellwerk. Ausserdem will er so bald wie möglich die beiden Lokomotivführer zum Unfallhergang befragen.
Gemäss Kobelt ist bis jetzt klar, dass sich die beiden Züge im Bereich der Weichen beim Bahnhof kreuzten. Es sei deshalb denkbar, dass einer der beiden Züge zu früh oder zu spät unterwegs gewesen sei. Es käme aber auch ein Defekt an der Weiche in Frage. Dies könne er erst untersuchen, wenn die Züge geborgen seien.
Sicherungstechnik veraltet?
Auch die Sicherungstechnik könnte beim Unfall eine Rolle gespielt haben. Beim Bahnhof Neuhausen ist das System «Integra-Signum» installiert. Walter Kobelt bestätigt gegenüber dem «Regionaljournal»: