Bei der Kantonalzürcher Jagd- und Fischereiverwaltung waren Ende August mehrere Hinweise von Bauern und Jägern auf einen Wolf eingegangen. Die Hinweise werden nun von einem Bild aus der Fotofalle eines Jägers bestätigt. Die Aufnahme sei so gut, dass es sich «fast hundertprozentig» um einen Wolf handeln müsse, wie Jürg Zinggeler von der kantonalen Jagd- und Fischereiverwaltung auf Anfrage des «Regionaljournals Zürich Schaffhausen» sagte.
Geschlecht, Herkunft und Alter des Wolfs lassen sich aufgrund der Aufnahme allerdings nicht eruieren. DNA-Spuren – zum Beispiel aus Kot – konnten in der Nähe der Fotofalle keine gefunden werden. Es sei auch gut möglich, dass sich das Tier bereits nicht mehr im Kanton Zürich aufhalte, meint Zinggeler. Wölfe legen in einer Nacht bis zu 60 Kilometer zurück, der Gossauer Wolf könnte sich mittlerweile also bereits in Deutschland befinden.
Auch aus dem Calanda-Rudel?
Es ist das zweite Mal, dass ein Wolf im Kanton auftaucht. Im Juni 2014 war in Schlieren ein Tier von einem Zug überfahren worden. Es stammte aus einem Rudel am Bündner Calanda. Ob es sich beim Wolf von Gossau auch um ein Tier dieses Rudels handelt, ist unklar.
Man sei auf die Rückkehr des Wolfes vorbereitet, sagt Zinggeler, fördere diese aber nicht speziell. Wer einem Wolf begegne, solle unbedingt Distanz wahren und sich zurückziehen. Prinzipiell seien Wölfe für die Bevölkerung nicht gefährlich. Kleintierhalter sollten aber ihre Tiere tagsüber mit einem Elektrozaun schützen und nachts in den Stall nehmen.