Wie bisher.
Grundlage für die heutige Berechnung der Wasserzinsen bildet das Potential für die Energieproduktion. Dieser Wert wird mit dem vom Bund vorgegebenen maximalen Wasserzinssatz (aktuell 110 Franken pro Kilowatt) multipliziert. Das Ergebnis ist ein Wasserzins, bei dem die Grösse der Anlage massgebend ist.
Flexibel.
Für die Strombranche ist der aktuelle Ansatz nicht mehr zeitgemäss. Sie schlägt einen Wasserzins mit einem garantierten Sockelbetrag und einem flexiblen Anteil je nach Geschäftsgang vor. Mit diesem Modell würden die Empfänger der Wasserzinsen (in Graubünden Gemeinden und Kanton) je nach Höhe des Sockels Einbussen erleiden oder am Gewinn teilhaben.
Voraussichtlich Ende Mai präsentiert der Bundesrat seinen Vorschlag, der auf dem flexiblen Modell fussen dürfte. Umstritten ist unter anderem die Höhe der garantierten Wasserzinsen und damit des Sockels.
Die Wasserkraft als «Joker»
Einen anderen Ansatz hat am Montag an der Generalversammlung der Interessensgemeinschaft Bündner Konzessionsgemeinden Energiespezialist und Alt-Nationalrat Ruedi Rechsteiner ins Spiel gebracht.
Er schlägt vor, die Wasserzinsen auf ein neues Fundament zu stellen. Sie sollen nicht nur eine Entschädigung für den Wassergebrauch sein, neu soll auch entschädigt werden, dass die Speicherseen eine wichtige Funktion für das Schweizer Stromsystem innehaben.
«Die Wasserkraft ist unser Joker», sagt Rechsteiner – eine Versicherung im Fall eines möglichen Blackouts. Die Mehrkosten für diesen Speicherzuschlag würden laut dem Modell von Rechsteiner auf die Grosskunden überwälzt.
Für den Alt-Nationalrat ist die Höhe der heutigen Wasserzinsen gerechtfertigt. Wichtig sei insbesondere die Funktion der Stauseen als Batterie und damit als Energiespeicher.*
*In einer früheren Version des Artikels hiess es: «Sein Modell sagt jedoch nichts über die künftige Höhe der Wasserzinsen aus.» Korrekt ist, dass Rechsteiner im Rahmen seines Referats eine politische Einschätzung zur Höhe der Wasserzinsen abgegeben hat. (habs, 28.3.2017)
SRF 1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 uhr; habs