Asmerom Eyobe lebt seit sieben Jahren in der Schweiz. Illegal. Zweimal wird der Äthiopier von der Polizei kontrolliert – muss Bussen bezahlen. Einen Anwalt kann er sich nicht leisten, darum sucht er Hilfe am Zvieri-Treff für Sans-Papiers in Biel.
Asmerom Eyobe ist einer von über 1'400 Leuten, die im letzten Jahr den Zvieri-Treff bei der Heilsarmee an der Dufourstrasse in Biel besuchten. Den Treffpunkt gibt es seit zehn Jahren jeden Mittwochnachmittag. Rund zehn Freiwillige der Heilsarmee tauschen sich mit den Sans-Papiers aus, trinken mit ihnen Kaffee, basteln mit ihren Kindern. Die Sans-Papiers haben auch die Möglichkeit, sich Informationen zu holen oder beraten zu lassen.
Wir würden gerne oft mehr helfen. Die rechtliche Situation lässt jedoch nicht alles zu.
Oft würden vermeintlich kleine Hilfen viel bewirken, sagt Karin Jenni von der Beratungsstelle für Sans-Papiers. Die Beratungsstelle Bern hilft den Sans-Papiers beispielsweise, eine Krankenkasse zu finden, eine Prämienverbilligung zu beantragen oder die Kinder in die Schule zu schicken. Und natürlich, eine Aufenthaltsbewilligung zu erhalten.
Die Berater des Zvieri-Treffs haben auch Asmerom Eyobe geholfen. Sie haben mit den Behörden abgemacht, dass er seine Bussen in Raten abzahlen kann. Sie haben ihm auch geholfen, sein heute zweijähriges Kind anzuerkennen. Dank der Beratung erhielt er vor einigen Monaten eine Aufenthaltsbewilligung F für vorläufig Aufgenommene.
Ich kann nun arbeiten und mit meiner Familie zusammenleben. Ich bin glücklich.
Asmerom Eyobe muss nun nicht mehr in der Kollektivunterkunft in Tramelan leben, sondern kann bei seiner Familie in Biel bleiben. Er hat bereits ein nächstes Projekt ins Auge gefasst. Gemeinsam mit Kollegen möchte er in Biel ein Restaurant eröffnen, in dem Leute wie Sans-Papiers, die nur wenig Geld haben, gut und günstig essen können. Dafür sucht er sich weiterhin Hilfe beim Zvieri-Treff in Biel.