In gut zehn Jahren müssen alle Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Mitholz wegziehen und für etwa zehn Jahre wegbleiben. In dieser Zeit soll das Munitionslager geräumt werden.
Für die betroffenen 170 Personen dürfte es aber nicht einfach sein, in der Region eine neue Bleibe zu finden. Talabwärts wäre Kandergrund das nächste Dorf. Freie Wohnungen oder gar freies Bauland sind rar.
Neues Bauland exklusiv für Mitholzer?
Neues Bauland müsse eingezont werden, sagt die zuständige Regierungsstatthalterin Ariane Nottaris. Sie sei in diesem Zusammenhang bereits bei der zuständigen Regierungsrätin gewesen: «Evi Allemann hat uns zugesichert, dass sie uns helfe, in der Gemeinde Kandergrund Bauland einzuzonen, damit die Mitholzerinnen und Mitholzer, die hier bleiben wollen, hier bauen können.» Eine Sonderlösung nur für die betroffene Bevölkerung von Mitholz?
Regierungsrätin Evi Allemann bestätigt das Treffen. Sie richtet aber schriftlich aus, dass dieser Austausch «informell und ohne konkrete Zusicherung betreffend Einzonungen» erfolgt sei. Es sei davon auszugehen, dass eine pragmatische Lösung auf dem Gebiet Kandergrund möglich sei.
Verfügbares Bauland ist teuer
Auch talaufwärts in Kandersteg sieht es schwierig aus. Gemeinderatspräsident Urs Weibel sagt, sie hätten einen sehr tiefen Leerwohnungsstand: «Wir haben nur zwei Häuser, welche noch nicht ganz voll sind. Ob diese jedoch preislich den Wünschen der Mitholzer entsprechen, ist fraglich.» Auch passende Baulandreserven habe Kandersteg nicht viele, so Weibel: «Das ist eine Kostenfrage. Ein Haus mit fünf Zimmern kostet mit dem Land grob geschätzt eine Million.» Zum Beispiel für eine junge Familie sei das schwierig zu finanzieren.