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Caspar Hirschi über die «Expertokratie» in der Pandemie

Es ist genau ein Jahr her, da der Bundesrat die ausserordentliche Lage erklärt hat. Seither leben wir in einer Art Ausnahmezustand und hängen Virologinnen und Epidemiologen an den Lippen, die omnipräsent sind. Was das für die Demokratie bedeutet, fragen wir den Historiker Caspar Hirschi.

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In Krisenzeiten haben Experten Hochkonjunktur: Forscherinnen, von deren Arbeit zuvor kaum jemand Notiz genommen hat, stehen plötzlich im Scheinwerferlicht und wecken hohe Erwartungen. Dank ihrem Wissen sollen sie in der Lage sein, rasche Situationsanalysen und Lösungsvorschläge zu präsentieren. Expertenaussagen sind wichtig zur Orientierung, führen aber auch zu Missverständnissen und Enttäuschungen.
Welche Rolle spielen Experten in der Pandemiesituation? Wie hat sich der gesellschaftliche Blick auf sie und auf die Wissenschaft verändert? Und was heisst das für die pluralistische Demokratie?
Fragen an Caspar Hirschi: Der Geschichtsprofessor an der Universität St. Gallen ist gewissermassen Experten-Experte. Die Rolle des Intellektuellen und des Kritikers im öffentlichen Diskurs ist einer seiner Forschungsschwerpunkte. Hirschi beobachtet, wie Wissenschaft und Politik zusammenspielen, und er hat ein Buch über «Skandalexperten und Expertenskandale» geschrieben. Der 45jährige ist Gast von Marc Lehmann.

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