Mitten im Industriequartier von Wabern BE wird umgeräumt, aufgerissen, ausgepackt, kontrolliert und sortiert. Hierhin kommen alle gespendeten «2 x Weihnachten»-Pakete voller Lebensmittel und Hygieneartikel. Bisher sind im Verteilzentrum Wabern schon Tausende Pakete eingetroffen.
Mit dieser Aktion der SRG, der Schweizerischen Post, Coop und des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) können armutsbetroffene Menschen in der Schweiz unterstützt werden. Menschen, deren Budget meistens nur für das Nötigste reicht. Zuerst wird aber sortiert und neu umverteilt. Das übernehmen über 500 Freiwillige; darunter auch einige Prominente. Unter ihnen Regisseur Mano Khalil, Schauspielerin Esther Gemsch und Rapper Manillio.
Traditioneller Anlass für Helferinnen und Helfer
Die Atmosphäre in der Halle ist fröhlich und familiär. Viele Freiwillige treffen sich hier jedes Jahr, um mitzuhelfen – und es gibt viel zu tun. So müssen beispielsweise Ablaufdaten kontrolliert oder Ungeeignetes aussortiert werden.
Für viele freiwillige Helferinnen und Helfer ist «2 x Weihnachten» zum traditionellen Anlass geworden, an dem man bekannte Gesichter wieder trifft. Die Aktion wurde vor 27 Jahren ins Leben gerufen.
Qualität der «Päckli» ist besser als früher
Seit dem Anfang mit von der Partie ist Ruth Degen aus Uttigen. Anstatt Geld zu spenden, hilft sie lieber gleich selbst mit. Sie bemerkt, dass sich die Qualität der Pakete und Produkte in der Zwischenzeit stark verbessert habe. In früheren Jahren hatten sie nämlich auch schon mal eine Einsendung mit einem Gebiss, erinnert sich Ruth Degen lachend. Auch Beat Galliker packt schon seit 12 Jahren mit an. So will er sich dankbar dafür zeigen, dass er es selbst im Leben gut getroffen hat.
Ich finde wichtig, dass uns bewusst ist, dass Dinge, die für uns alltäglich sind und die wir einfach einkaufen, sich andere kaum leisten können.
Dies ist es auch, was Sängerin Nubya zu schätzen weiss. Deshalb unterstützt sie die Aktion als Botschafterin des SRK. Sie betont: «Ich finde wichtig, dass uns bewusst ist, dass Dinge, die für uns alltäglich sind und die wir einfach einkaufen, sich andere kaum leisten können».
Grosszügiges Auspacken
Am Ende des Auspackprozesses in Wabern werden neue Hilfspakete zusammengestellt und an die kantonalen Stellen des Schweizerischen Roten Kreuzes weitergegeben.
Wenn man da eine Entlastung bringt, können Betroffene mal ausatmen und sich vielleicht auch mal eine kleine Freude leisten.
Thomas Zeltner (Präsident SRK) stuft die Aktion als wertvollen Beitrag für Armutsbetroffene in der Schweiz ein. «Wenn man da eine Entlastung bringt, können Betroffene mal ausatmen und sich vielleicht auch mal eine kleine Freude leisten.» Vielen Menschen im Land könne man mit einer Spende eine Freude bereiten, aber hoffentlich auch sich selbst.
Wer noch ein Paket für «2 x Weihnachten» spenden möchte, hat noch bis am 18. Januar 2025 die Gelegenheit dazu.