Die Geschichte der Bierdose beginnt 1933 mit der Erfindung durch die «American Can Company». 1935 war die erste Art der Bierdose dann so weit ausgereift, dass sie für den Markt bereit war. Brauereien, die Dosen anstatt Glas für den Vertrieb ausprobieren wollten, fehlten jedoch.
Erst als die «American Can Company» auf den Unternehmer Gottfried Krueger zuging, bewegte sich etwas. Eine Gruppe Testpersonen trank in Delaware zum ersten Mal Bier aus einer Blechdose. Der Test fand weit entfernt von der Produktionsstätte der «Gottfried Krueger Brewing Company» statt.
Sollte das Dosenbier beim Test in Delaware nicht gut ankommen, würde das Vertrauen in die Marke «Krueger» trotzdem nicht geschädigt. Davon berichtet Kerstin Krueger. Er ist Teil der heute noch immer bestehenden Marke und entfernter Verwandter des deutschen Immigranten Gottfried Krueger.
Nach der überaus positiven Rückmeldung der Testpersonen der ersten Bierdosen beschloss Krueger sein «Krueger Cream Ale» in Dosen zu verkaufen. Die «Gottfried Krueger Brewing Company» wurde somit zur weltweit ersten Brauerei, die die Technologie nutzte. Die weltweite Innovation der Getränkedose kam ins Rollen.
Es war die Erfindung aller Erfindungen. Es hat die Welt des Biers auf den Kopf gestellt.
Die Investition zahlte sich aus. Innerhalb weniger Jahre etablierte sich die Getränkedose landes- und weltweit. Robust, stapelbar und scherbenfrei erlaubte die Erfindung einen einfacheren Transport von Bier. Zudem hielt das Hopfengetränk seine Qualität besser, da bei Dosen keine Veränderungen durch Lichteinfall entstehen konnten.
Im Unterschied zum heutigen Aluminium wurden die Dosen bis 1959 aus Weissblech gefertigt und waren deutlich schwerer. Ausserdem hatten sie keine eingebaute Öffnung. Um ans Innere zu gelangen, brauchte man einen «church key». Einen sogenannten «Kirchenschlüssel», mit dem man durch den Deckel der Dose stossen und das Blech aufbeugen konnte.
Bierdosen Designgeschichte
Das Design der Dosen veränderte sich mit den Jahren immer mal wieder. Nach der Einführung der ersten Dosen mit «Krueger Cream Ale» folgten «Cone Top Style»-Behälter. Die zulaufende Spitze erlaubte es auch kleineren Brauereien, die Innovation zu nutzen, ohne beim Abfüllen der Behälter auf neue Maschinen umsteigen zu müssen.
Die Entwicklung der Bierdose
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Bild 1 von 4. 24. Januar 1935: Die ersten Bierdosen kommen auf den Markt. Was bisher nur ab Zapfhahn oder im Glas angeboten wurde, fand sich nun in Dosen. Die Frau rechts im Bild öffnet ihr Bier mit einem sogenannten «church key». Bildquelle: Getty Images / Geisel Cécile Kohler .
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Bild 2 von 4. September 1935: Das Design entwickelt sich weiter. Die neue Form erlaubte es auch kleineren Brauereien, Dosen mit bestehendem Equipment abzufüllen. Bildquelle: Getty Images / Hanns Hubmann.
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Bild 3 von 4. 1963: Flach und mit Clipöffnung. Das flache Design der Dosen setzte sich durch. Neu dazu kam das Öffnen mit einem abziehbaren Clip. Der löste sich damals ganz von der Dose. Bildquelle: Getty Images / Archive Photos.
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Bild 4 von 4. 1975: Der Dosenclip bleibt. Der abziehbare Dosenclip löste sich ab 1975 nicht mehr von der Dose. Patentiert als umweltfreundlichere Variante, die auch einfacher zu öffnen war. Bildquelle: Getty Images / Hulton Archive.
Die «Cone Tops» wurden gleich befüllt wie Flaschen. Als sich dann die flache Variante der Bierdose durchsetzte, kamen Entwicklungen beim Öffnungsmechanismus dazu. Mit «Pull Tabs» war es ab 1963 möglich, eine Dose ohne Werkzeug zu öffnen.
Die Tabs waren gänzlich abreissbar. Dies hatte jedoch einige Konsequenzen zur Folge. Es bestand die Gefahr, die Clips zu verschlucken, und sie landeten des Öfteren in der Natur oder auf dem Boden. Das Patent der «Stay Tabs» präsentierte sich ab 1975 als Lösung für diese Probleme. Das Dosendesign, wie wir es heute kennen, war geboren.
Heute wie früher gelten Dosen als sehr geeignete Transportmethode. Sie sind leicht, lichtundurchlässig und besser recycelbar als Glas. Ausserdem findet man bei Bierdosen trotz Normgrössen der Behälter eine grosse Vielfalt.
Das Aluminium der Dosen wird von Brauereien kreativ für Marketing genutzt. Es entstanden Designawards für Bierdosen und einige wurden dank ihrer Gestaltung zu Sammlerstücken. Auch nach 90 Jahren bleibt die Bierdose ein praktisches und innovatives Gut.